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Vorwürfe klären

Großes Gerangel um die zivilen Hilfsorganisationen, die im Mittelmeer Flüchtlinge aufnehmen und an italienisches Festland bringen (Seite 4). Der Vorwurf der italienischen Behörden: Die Schiffe der Hilfsorganisationen nähmen nicht nur Flüchtlinge aus akuter Seenot an Bord, sondern betrieben in Zusammenarbeit mit Schleppern quasi eine Art Taxidienst von Afrika nach Europa. Das sind ernsthafte Vorwürfe, die müssen geprüft werden.

Denn die Arbeit der Schlepper unterstützen – das wäre eine äußerst zweischneidige Angelegenheit. Es mag noch so viel gute Absicht der Helfer dahinterstecken: Schlepper und Schleuser sind oft genug rücksichtslose Kriminelle, die Verzweifelte in Todesgefahr führen. Die Politik mag mit Lösungen hinterherhinken. Das darf aber kein Grund sein, an ihr vorbei zu versuchen, Tatsachen zu schaffen.
Auf der anderen Seite sollte man auch nicht zulassen, dass italienische Behörden die echte Seenot-Rettung einschränken. Wie gesagt, die Vorwürfe müssen geklärt werden.