Nach acht Monaten können vier israelische Familien aufatmen, ihre verschleppten Agehörigen sind gerettet. Sie sollen gesundheitlich stabil sein. Doch die israelische Militäraktion fordert viele Opfer.
Israelische Spezialkräfte haben im Gazastreifen vier Geiseln aus den Händen der Terrororganisation Hamas befreit. Wie die Armee am Samstag laut örtlichen Medien mitteilte, wurden die Geiseln am Morgen “im Rahmen einer komplexen Operation” der Streitkräfte, des Inlandsgeheimdienstes Shin Bet und der Yamam-Einheit der israelischen Polizei in der Flüchtlingssiedlung Nuseirat gerettet.
Die Geiseln Noa Argamani (25), Almog Meir (21), Andrey Kozlov (27) und Shlomi Ziv (40) wurden bei dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 in den Gazastreifen entführt. Ihr Gesundheitszustand sei stabil, hieß es. Für weitere medizinische Untersuchungen seien sie in das Sheba-Gesundheitszentrum in Tel HaShomer gebracht worden.
Armeesprecher Daniel Hagari berichtete im israelischen Fernsehen, bei der Operation seien die Befreier unter Beschuss der Hamas in zwei Einrichtungen in Nuseirat eingedrungen. Laut der Zeitung “Haaretz” wurden bei der Aktion und Angriffen in der Nähe mindestens 55 Palästinenser getötet und Dutzende verwundet. Ein Yamam-Soldat, der zunächst schwer verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert worden war, ist demnach inzwischen verstorben.
“Wir werden weiterhin alles tun, um die 120 Geiseln, die noch immer in Gaza festgehalten werden, zu befreien”, so der Sprecher weiter. Man sei zuversichtlich, dieses Ziel zu erreichen. Die Militäroperation im Gazastreifen werde nicht enden, bevor nicht alle Geiseln wieder zuhause sind.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) zeigte sich erfreut über die Rettungsoperation. “Ein wichtiges Zeichen der Hoffnung – besonders für die vielen Familien in Israel, die nach wie vor um ihre Angehörigen bangen”, schrieb er auf der Plattform X. Die Hamas müsse endlich alle Geiseln freilassen, so Scholz. “Der Krieg muss enden.”