Die Polizei im Märkischen Kreis ermittelt gegen angebliche Sternsinger wegen des Verdachts auf Betrug. Die aktuell laufende Spendensammlung der Sternsinger für Hilfsprojekte animiere Trittbrettfahrer, erklärte die Polizei am Montag in Iserlohn. Bisher seien solche Fälle allerdings vor allem aus Süddeutschland bekannt. Wer sichergehen wolle, dass die echten Sternsinger der heimischen Kirchengemeinde vor der Tür stehen, solle nach einem Ausweis fragen, riet die Polizei.
Im konkreten Fall hatte ein 68-jähriger Lüdenscheider Anzeige erstattet, nachdem drei Kinder und Jugendliche bei ihm geklingelt und zunächst Geld und Süßigkeiten von ihm bekommen hatten, wie die Polizei mitteilte. Die Verkleidung der Gruppe sei dem Mann „etwas ungewöhnlich“ vorgekommen. Die Frage, ob sie von der örtlichen katholischen Gemeinde Maria Königin kämen, hätten die jungen Leute jedoch bejaht. Als der Lüdenscheider kurz darauf einen Artikel mit einer Warnung vor Betrügern las, die sich als Sternsinger ausgeben, suchte er nach der Gruppe und ließ sich die Spende zurückgeben, wie die Polizei berichtete.
Zwar sei Spendensammeln nicht grundsätzlich verboten, hieß es. Wer allerdings einen Spendenzweck vortäusche und in Wirklichkeit in die eigene Tasche wirtschafte, begehe einen Betrug.