Das neue Jahr hat begonnen und außer Glückwünschen gibt es unliebsame Post: Sie haben angeblich vergessen eine Rechnung zu bezahlen. Eine beliebte Betrugsmasche. Wie sich falsche Forderungen leicht erkennen lassen.
Inkassoschreiben im Briefkasten, was tun? “Zunächst gilt es, die Ruhe zu bewahren und nicht in Panik zu verfallen”, sagt die Münchner Verbraucherberaterin Marina Steinbrenner. Bis ein Konto gepfändet wird oder gar ein Gerichtsvollzieher auftaucht, ist der Weg noch weit. Einige Betrüger nutzen diese Angst nach Angaben der Juristin aus und haben daraus ein lukratives Geschäftsmodell gemacht: Massenhaft werden unberechtigte Zahlungsaufforderungen versendet.
“Nehmen Sie sich die Zeit und überprüfen Sie, ob das Absenderinkasso oder das Gericht überhaupt existieren”, rät Steinbrenner. In Deutschland niedergelassene Inkassounternehmen müssten sich registrieren lassen und seien kostenfrei auf der Internetseite des Bundesamtes für Justiz auffindbar. Gebe es dort keinen Eintrag, sei das Inkassoschreiben sehr wahrscheinlich ein Fake.
Als Hinweise auf mögliche Betrugsabsichten des Absenders nennt Steinbrenner weitere Indizien: Rechtschreibfehler oder Drohungen mit mehreren Gerichtsverfahren; die Forderung ist dem Adressaten unbekannt, ebenso das Unternehmen oder eine behauptete Bestellung; das geforderte Geld soll in sehr kurzer Frist auf ein Konto im Ausland überwiesen werden.
Steinbrenner ist für den Verbraucherservice Bayern tätig. Dabei handelt es sich um eine staatlich geförderte Einrichtung im Katholischen Deutschen Frauenbund.