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Verband kritisiert sinkendes Engagement für Behinderte im Sport

Menschen mit Behinderung würden gerne Sport treiben. Doch es gibt immer weniger Übungsleiter. Mehr Wertschätzung und eine bessere Honorierung könnten Anreize schaffen, hofft der Deutsche Behindertensportverband.

In Deutschland engagieren sich weniger Sportvereine für Menschen mit Behinderung. Laut Sportentwicklungsbericht des Deutschen Olympischen Sportbunds sind es aktuell 23 Prozent der Vereine und somit zwei Prozentpunkte weniger als im Jahr 2022, kritisierte der Deutsche Behindertensportverband (DBS) am Donnerstag.

Unter anderem mangele es an Übungsleitungslizenzen im Behindertensport. In den vergangenen fünf Jahren habe es einen Einbruch um gut 15 Prozent gegeben. Waren es 2020 noch mehr als 45.000 Lizenzen, ging die Zahl bis 2024 um rund 7.000 zurück auf nur noch gut 38.000.

Es gebe verschiedene Gründe dafür: Das größte Problem sei die fehlende Zeit, sagte Benedikt Ewald, Direktor für Sportentwicklung im DBS. Vor allem seien Ehrenamt und Familie schwer zu vereinbaren. “Eine größere Wertschätzung des Ehrenamts und eine bessere Honorierung des Aufwands könnten Anreize schaffen.” Ein Allheilmittel sei das jedoch nicht. “Die Bereitschaft zu ehrenamtlichem Engagement ist generell rückläufig – das macht es für den Sport von Menschen mit Behinderung doppelt schwer, qualifizierte Übungsleitungen zu finden”, so Ewald weiter.