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Verbände und Werke fordern mehr Schutz für Frauen

Bonn – Anlässlich des Internatio­nalen Tages zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November haben kirchliche und weltliche Organisationen einen verstärkten Schutz für Frauen und Kinder vor Gewalt gefordert.
Das evangelische Werk für Dia­konie und Entwicklung bemängelte „einen Stillstand bei der Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen“. Es gebe immer noch zu wenig Plätze in Frauenhäusern für Be-troffene in akuten Notsituationen, sagte der Vorstand Sozialpolitik der Diakonie Deutschland, Maria Loheide. Die Instanbul-Konvention zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen sei aber ein wichtiger Schritt.
Der Sozialdienst katholischer Frauen (SkF) forderte von Bund und Ländern eigenständige Hilfsangebote für Kinder, die Zeugen oder Opfer häuslicher Gewalt geworden sind. Deutschland verfüge über zu wenige Beratungs- und Begleitungsangebote für Minderjährige. Frauenhäuser, Beratungs- und Interventionsstellen seien fachlich besonders geeignet, solche Angebote zu entwickeln und zu verstetigen, benötigten aber eine gesicherte Finanzierung.
Für die Rechte von Kindern setzte sich auch die Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes ein. „Mädchen benötigen eine positive und ihnen zugewandte Lebenswelt, in der sie gesund und diskriminierungsfrei aufwachsen können und vor Benachteiligung, Vernachlässigung und sexuellem Missbrauch geschützt sind“, sagte Bundesgeschäftsführerin Christa Stolle.
Über zunehmende Gewalt gegen Polizistinnen und weibliche Rettungs- und Feuerwehrkräfte klagte die Gewerkschaft der Polizei (GdP). In den vergangenen fünf Jahren habe die Gewaltanwendung gegen weibliche Einsatzkräfte um mehr als 40 Prozent zugenommen.
Der Deutsche Frauenrat verwies in dem Zusammenhang darauf, dass eine rasche Umsetzung der seit 2018 in Deutschland geltenden Konvention unerlässlich sei. „Die Bundesregierung hat jetzt die Pflicht, mit den internationalen Standards im Rücken, langfristig Weichen für den Abbau von sexualisierter und häuslicher Gewalt zu stellen“, so die Vorsitzende des Deutschen Frauenrats Mona Küppers. KNA/UK