In Schöneberg (Kreis Plön) startete die erste Infoveranstaltung zum Thema Munition im Meer. Die Veranstaltungsreihe entlang der Nord- und Ostseeküste läuft voraussichtlich bis Ende des Jahres und will über die Gefahren und die geplante Bergung der Munition informieren, die nach den Weltkriegen im Meer verklappt wurde, wie das Umweltministerium am Dienstag mitteilte. „In diesem Sommer starten die ersten Bergungen. Gerade in diesen sehr unfriedlichen Zeiten ist das ein Signal, das Zuversicht ausstrahlt“, sagt Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne). Angesichts der großen Mengen alter Munition im Meer sei die Bergung eine Generationenaufgabe, die in der Bevölkerung Fragen aufwerfe und Belastungen bedeuten werde. „Unsere Veranstaltungen sollen aufklären, Ängste nehmen und keinen Zweifel daran lassen: Wir sind dran“, sagt Goldschmidt.
Ab Sommer seien Pilotbergungen in der Lübecker Bucht und der Bau einer mobilen Entsorgungsanlage geplant. Die Bergung werde durch das Sofortprogramm des Bundesumweltministeriums im Wert von 100 Millionen Euro ermöglicht und auch vom Landes-Aktionsplan Ostseeschutz 2030 unterstützt, hieß es.
100.000 Tonnen Munition rosten laut Ministerium auf dem Meeresgrund vor Schleswig-Holstein. Die Seeminen, Bomben und Granaten auf dem Meeresboden würden Sprengstoff, weißen Phosphor, Quecksilber und Schwermetalle enthalten. Goldschmidt: „Allein in der Kolberger Heide korrodieren 18.000 Großsprengkörper. Aktuell besteht noch keine Gefahr für Leib und Leben, aber die Uhr tickt.“ Schon heute seien auf sehr niedrigem Niveau Schadstoffe aus rostender Munition in Muscheln und Fischen nachweisbar.