Artikel teilen:

Venezuela wirft Deutsche Welle aus TV-Programm

Venezuelas autoritäre Regierung hat die Ausstrahlung der Deutschen Welle im öffentlichen Fernsehprogramm verboten. Kommunikationsminister Freddy Ñáñez warf dem deutschen Auslandssender Diffamierung, Lügen und Hasspropaganda vor, wie die staatsnahe Nachrichtenagentur „Venezuela News“ am Montag (Ortszeit) berichtete. Die Deutsche Welle werde in Venezuela nicht mehr über Kabel zu empfangen sein, kündigte er an.

Hintergrund ist ein von der Deutschen Welle veröffentlichtes Video, in dem Venezuela als das Land mit der weltweit zweithöchsten Korruption eingestuft wird. Auch eine Verbindung von Politikern mit Drogenkartellen thematisiert der Beitrag. Als Quelle für die Vorwürfe dienen Transparency International und der Generalsekretär der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS), Luis Almagro. „Ihre Falschmeldungen sind ekelhaft, aber auch die Armut ihres Inhalts ist erbärmlich“, kritisierte Ñáñez als Reaktion auf den Beitrag.

Präsident Nicolás Maduro sprach von einer Kampagne internationaler Medien gegen sein Land. Venezuela hat bereits das spanischsprachige Programm von CNN und kolumbianische Medien des Landes verwiesen. Auch die meisten venezolanischen Medien mussten nach kritischer Berichterstattung schließen.

Die Repressionen gegen Regierungsgegner haben in den vergangenen Monaten in Venezuela wieder zugenommen. Für dieses Jahr hat Maduro Präsidentschaftswahlen angekündigt, bei denen er sich im Amt bestätigen lassen will. Einen Termin gibt es bisher nicht.