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Wie der Vatikan im Ukraine-Krieg vermitteln will

Unter dem neuen Papst Leo XIV. will der Vatikan bei Kriegen als Vermittler bereit stehen. Jetzt hat Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin gesagt, was das genau bedeutet.

Papst Leo XIV. will im Ukraine-Krieg vermitteln
Papst Leo XIV. will im Ukraine-Krieg vermittelnImago / ABACAPRESS

Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin hat das Vermittlungsangebot von Papst Leo XIV. für ein Ende des Ukraine-Kriegs präzisiert. “Konkret bedeutet dies meiner Meinung nach, dass der Heilige Stuhl für ein Treffen zwischen den beiden Parteien zur Verfügung steht, dass sich die beiden Parteien treffen und zumindest miteinander sprechen”, sagte Parolin laut der italienischen Tageszeitung “La Repubblica”.

Es handele sich also eher um die Bereitstellung eines Ortes. “Wir sind dazu bereit”, bekräftigte der oberste Diplomat des Papstes. Der Vatikan könnte ein sehr geeigneter Ort sein, der die erforderliche Diskretion gewährleiste.

Vatikan will sich bei Kriegen als Vermittler stark machen

Bei einer Audienz am vergangenen Mittwoch hatte der neue Papst betont, dass der Vatikan sich in Kriegen und Konflikten als Vermittler stark machen möchte. Der Heilige Stuhl stehe bereit, “damit sich die Feinde begegnen und einander in die Augen schauen können, damit den Völkern die Hoffnung zurückgegeben wird und ihnen die Würde wiedergegeben wird, die sie verdienen, die Würde des Friedens”, sagte Leo XIV.

Die Rolle des Vatikans im Nahost-Krieg sieht Parolin anders: Der Vatikan sei immer bereit zu vermitteln, jedoch könne es sich bei dieser Unterstützung auch um “gute Dienste” handeln. “Für Gaza scheinen mir die Voraussetzungen für ein Treffen auf Ebene des Heiligen Stuhls nicht gegeben zu sein”, so der Kardinalstaatssekretär.