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USA und Venezuela haben direkte Gespräche aufgenommen

Das sozialistisch regierte Venezuela und die USA haben wieder direkte Gespräche aufgenommen. Vertreter beider Regierungen kamen am Mittwoch (Ortszeit) zu einem Online-Meeting zusammen, wie der venezolanische Parlamentspräsident Jorge Rodríguez auf der Internetplattform X, ehemals Twitter, bestätigte. Ziel des Dialoges solle die Verbesserung der gemeinsamen Beziehungen sein.

Laut der Tageszeitung „El Nacional“ soll der Dialog in der kommenden Woche mit einer persönlichen Begegnung fortgeführt werden, möglicherweise in Mexiko. An den Gesprächen sollten auch Vertreter der venezolanischen Opposition teilnehmen.

Venezuelas Staatschef Nicolás Maduro hatte vor einer Woche überraschend die Wiederaufnahme von direkten Gesprächen mit den USA angekündigt. Nach der Verkündung weiterer US-Sanktionen gegen das südamerikanische Land waren diese zum Erliegen gekommen. Grund für die Verschärfung der Strafmaßnahmen war der Ausschluss der aussichtsreichen Oppositionskandidatin für die Präsidentschaftswahlen, María Corina Machado, im Januar.

In rund drei Wochen soll in Venezuela über einen neuen Staatschef abgestimmt werden. Maduro als Kandidat der Regierungspartei PSUV strebt eine dritte Amtszeit an. Alle Umfragen führt jedoch das Oppositionsbündnis mit ihrem Ersatzkandidaten Edmundo González Urrutia an.

Die Befürchtung der internationalen Gemeinschaft vor Wahlbetrug ist groß, vor allem, nachdem Venezuela eine Einladung an die EU für eine umfangreiche Wahlbeobachtermission zurückgezogen hat. Trotz des Versprechens von freien Wahlen wurden mehrere Oppositionskandidaten nicht zugelassen und führende Oppositionspolitiker verhaftet. Nur ein Bruchteil der im Ausland lebenden und meist regierungskritischen Venezolaner konnte sich für die Wahlen registrieren.