Die Umweltorganisation Greenpeace hat bei einem Zivilprozess in der Kleinstadt Mandan im US-Staat North Dakota eine schwere Niederlage erlitten. Laut Urteil muss Greenpeace dem Energiekonzern Energy Transfer Hunderte Millionen Dollar Schadenersatz zahlen. Die neun Geschworenen seien zum Schluss gekommen, dass die angeblich von Greenpeace 2016 und 2017 organisierten Proteste und Blockaden gegen den Bau der von Energy Transfer betriebenen Dakota-Access-Pipeline der Firma großen Schaden zugefügt haben. Greenpeace kündigte Berufung gegen das Urteil an.
Greenpeace-Proteste gegen Bau der Dakota-Access-Pipeline
Die Pipeline führt von den Fracking-Regionen in North Dakota zum Bundesstaat Illinois. Die Proteste mit tausenden Teilnehmern richteten sich gegen den Leitungsbau nahe des Standing-Rock-Sioux-Reservats. Die Pipeline gefährde die Trinkwasserversorgung und bedrohe das Land der Sioux, argumentierten die Gegner des Baus. Greenpeace brachte bei Gericht vor, dass die Organisation bei den Protesten eine untergeordnete Rolle gespielt habe.
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Vor Prozessbeginn hatte Greenpeace gewarnt, eine Niederlage könnte den finanziellen Ruin der Organisation bedeuten. Das Urteil mache klar, dass friedlicher Protest ein „amerikanisches Recht“ sei, jedoch kein gewalttätiger und destruktiver Protest, sagte hingegen Energy Transfer-Anwalt Trey Cox im Fernsehsender CNN.
Die Regierung des damaligen US-Präsidenten Barack Obama hatte den Bau der Pipeline 2016 vorübergehend gestoppt. Nachfolger Donald Trump hob Obamas Anordnung auf. Die Dakota-Access-Pipeline ist seit Juni 2017 in Betrieb.