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US-Regierung entlässt elf Guantánamo-Häftlinge

Das scheidende US-Verteidigungsministerium hat die Zahl der verbliebenen Insassen im umstrittenen Militärgefängnis Guantanamo auf Kuba weiter reduziert und elf Männer aus dem Jemen entlassen.

Das Gefangenenlanger Guantanamo auf Kuba
Das Gefangenenlanger Guantanamo auf KubaImago / Newscom World

Die US-Regierung hat elf Häftlinge aus dem umstrittenen Militärgefängnis Guantánamo entlassen. Wie das Verteidigungsministerium mitteilte, stammen die elf Männer aus dem Jemen. Ihr Transfer in das Nachbarland Oman entspreche den „nationalen Sicherheitsinteressen der Vereinigten Staaten“. Die US-Regierung danke dem Oman für die Hilfe bei den Bemühungen, die Zahl der Guantánamo-Gefangenen zu reduzieren und das Lager letztlich zu schließen, hieß es.

Nach den Entlassungen bleiben fünfzehn Männer in Haft, darunter der mutmaßliche Planer der Terroranschläge vom 11. September 2001, Chalid Scheich Mohammed. Die Regierung von George W. Bush hatte den Gefängniskomplex auf Kuba vor 23 Jahren als Reaktion auf die Anschläge in Betrieb genommen. Insgesamt wurden dort 779 Männer dort eingesperrt, manche nach Folterungen in CIA-Geheimgefängnissen.

Menschenrechtler verlangen Schließung von Guantánamo

Wie die New York Times berichtete, wurden gegen die elf Jemeniten während ihrer zwei Jahrzehnte währenden Haft in Guantánamo keine Anklagen erhoben. Sie hätten nicht in ihre Heimat Jemen überstellt werden können, weil dort Bürgerkrieg herrsche.

Menschenrechtler hatten an den scheidenden Präsidenten Joe Biden appelliert, das Lager zu schließen. Bereits im Dezember entließ Biden vier Inhaftierte. Der wiedergewählte US-Präsident Donald Trump hatte in seiner ersten Amtszeit erklärt, Guantánamo sei „vereinbar mit US-amerikanischem und internationalem Recht“. Laut Medienberichten soll Chalid Scheich Mohammed in Kürze ein Geständnis ablegen. Im Gegenzug will die Militärgerichtsbarkeit angeblich auf die Todesstrafe verzichten.