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Unwort des Jahres: 2.800 Einsendungen – darunter “kriegstüchtig”

Die Aktion “Unwort des Jahres” prangert seit mehr als 30 Jahren Begriffe an, die aus Sicht der Jury unangemessen oder abwertend gegenüber Personen oder Gruppen sind. Auch für 2024 gibt es zahlreiche Vorschläge.

Mehr als 2.800 Einsendungen für das “Unwort des Jahres” sind bis kurz vor Jahresende bei der Marburger Jury eingegangen. Es sind mehr als 600 verschiedene Wörter eingereicht worden, wie die Sprecherin der Unwort-Jury und Marburger Professorin, Constanze Spieß, am Montag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mitteilte. Noch bis Dienstag können demnach Vorschläge eingereicht werden.

Zu den bislang eingereichten Begriffen gehören unter anderem “illegale Migration”, “Biodeutsche” und das von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) in die sicherheitspolitische Debatte eingebrachte Wort “kriegstüchtig”.

Die Wettbewerbsjury besteht aus Sprachwissenschaftlern und Autoren. 2023 kürten sie den Begriff “Remigration” zum Unwort. Mit der Aktion wollen die Initiatoren auf unangemessene Formen des öffentlichen Sprachgebrauchs aufmerksam machen.

Gesucht werden etwa Wörter, die mit der Menschenwürde oder den Prinzipien der Demokratie schwer vereinbar seien oder gesellschaftliche Gruppen diskriminierten. Bereits zum 34. Mal seit 1991 wird das “Unwort des Jahres” gewählt.