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Unterricht in NRW: Knapp fünf Prozent der Schulstunden fallen aus

Etwa jede 20. Schulstunde an öffentlichen Schulen in Nordrhein-Westfalen ist im ersten Schulhalbjahr 2023/24 ersatzlos ausgefallen. Das betraf 4,7 Prozent aller Unterrichtsstunden, wie das NRW-Schulministerium am Montag in Düsseldorf erklärte. Ursachen seien neben kurzfristigen Personalausfällen etwa Konferenzen und Dienstbesprechungen der Lehrkräfte, sowie verkürzte Schultage vor den Ferien, nach Zeugnisausgaben oder an Einschulungstagen.

Etwa drei Viertel des Unterrichts (78,3 Prozent) fand nach Plan statt, zeigen die Ergebnisse der Unterrichtsstatistik für das erste Halbjahr. Der alternativ erteilte Unterricht habe als „Unterricht in besonderer Form“ (5,3 Prozent) stattgefunden, etwa durch Schulfahrten, Exkursionen, Projekttage, Praktika, Wettbewerbe, Schul- oder Sportfeste. 8,1 Prozent wurden als Vertretungsunterricht in der Klasse, 1,6 Prozent in veränderten Lerngruppen erteilt. Auch eigenverantwortliches Arbeiten (1,5 Prozent) oder Distanzunterricht (0,5 Prozent) wurden angeboten.

Mit 83 Prozent Unterricht nach Plan und rund drei Prozent ersatzlosem Unterrichtsausfall waren die Werte im Schuljahr 2018/19 noch deutlich besser. Das Schulministerium betonte allerdings, dass im ersten Schulhalbjahr 2023/24 mehr Unterricht angeboten worden sei, als noch vor fünf Jahren. Bei den Klassen 1 bis 10 gebe es ein durchschnittliches Plus von 1,8 Prozent mehr Unterrichtsstunden pro Klasse und Woche. Zudem habe den Schulen im ersten Schulhalbjahr 2023/24 ein zusätzlicher pädagogischer Tag zur Verfügung gestanden, um die Konzepte für das Lehren und Lernen in der digitalen Welt weiterzuentwickeln.

Schulministerin Dorothee Feller (CDU) erklärte: „Wir müssen mehr Personal für unsere Schulen gewinnen, damit mehr Unterricht erteilt werden kann.“ Das Land erfasse den Unterrichtsausfall systematisch und transparent, um für Klarheit bei Schülerinnen, Schülern, Eltern und Lehrkräften zu sorgen. Probleme müssten klar benannt und angegangen werden.