Rostock. „Als ich vor sechs Jahren hierherkam, dachte ich noch: Die Kirche ist ja gut in Schuss, da muss man wohl nicht viel bauen“, sagt Pastor Marcus Antonioli aus der Rostocker Heiligen-Geist-Gemeinde und lacht. Doch die Lage ist ernst, denn der Kirchturm ist in schlechtem Zustand. „Die Garantie für neugotische Bauwerke ist abgelaufen“, so Antonioli, der im November als neuer Propst in die Propstei Wismar wechseln wird. Doch er ist guter Dinge, bis dahin noch einiges zu erreichen, was das voraussichtlich 500 000 Euro teure Sanierungsprojekt angeht: „Uns haben bereits viele Spenden erreicht, zirka 20 000 Euro. Und ich kann mich auf einen unglaublich engagierten und fachkompetenten Bauausschuss stützen, der auch nach meinem Weggang alles sicher im Griff haben wird.“
Dass es ein Problem mit dem Mauerwerk gibt, ist seit vielen Jahren bekannt, etliche Baumaßnahmen an verschiedenen Stellen wurden vorgenommen, ohne dabei jedoch zum Kern des Problems vorzudringen: eine anfällige Materialschicht, die sich hinter der „Tapete“ aus hochwertigerem roten Ziegel verbirgt. „Als die Kirche 1908 errichtet wurde, baute man bereits ökonomisch – nicht wie im Mittelalter, als für Sakralbauten keine Kosten gescheut und nur hochwertigste Materialien verwendet wurden. Das Problem ist jetzt, dass der minderwertigere gelbe Ziegel im Innern des Mauerwerks seine Aufgabe für die Gesamtstatik nicht mehr erfüllt. Er zerbröselt einfach, und die Fassade reißt allmählich ab“, so Antonioli. Schuld seien eindringende Feuchtigkeit und vor allem Frost, der das Mauerwerk aufsprenge.
Artikel teilen:
Unter der Oberfläche liegen die Probleme
Um den Turm der Rostocker Heiligen-Geist-Kirche steht es schlecht. Er braucht dringend eine teure Schönheitskur, die ein Fundraisingkreis mit seinen Ideen finanzieren will.

Mit diesem Beutel lassen sich die Arbeiten am Turm unterstützenIsabella Gonzalez