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UNRWA wirft Israel anhaltende Vertreibung vor

90 Prozent der Bevölkerung Gazas ist laut UN-Angaben auf der Flucht. Manche seien zehn Mal und mehr vertrieben worden, erklärt das Palästinenserhilfswerk UNRWA und spricht von anhaltender Vertreibung durch Israel.

Das UN-Flüchtlingshilfswerk für Palästinenser (UNRWA) wirft Israel anhaltende Vertreibung von Palästinensern vor. Bei der Gründung Israels 1948 seien mehr als 700.000 Palästinenser vertrieben worden und würden 77 Jahre später “weiterhin gewaltsam vertrieben”, heißt es in einem Beitrag, den die UN-Organisation am Donnerstag in verschiedenen Sozialen Medien veröffentlichte. Jeweils am 15. Mai gedenken die Palästinenser der als “Nakba” (Katastrophe) bezeichneten Flucht und Vertreibung in Folge des israelischen Unabhängigkeitskriegs 1947/48.

Bei der aktuellen Vertreibung bezieht sich UNRWA auf die Situation im Gazastreifen. Seit Beginn des durch den Hamasangriff vom 7. Oktober 2023 ausgelösten Kriegs seien dort “etwa 90 Prozent der Bevölkerung gezwungen, aus ihren Häusern zu fliehen. Einige wurden bereits zehn Mal oder öfter vertrieben”, so das Hilfswerk.

Nach Angaben des palästinensischen zentralen Statistikbüros hatte die Nakba 1948 eine Vertreibung von 800.000 der ursprünglich 1,4 Millionen Palästinenser im historischen Palästina zur Folge. Sie suchten mehrheitlich in den benachbarten arabischen Ländern Zuflucht, darunter Syrien und Libanon. Weitere 200.000 Palästinenser seien im Sechstagekrieg (1967) vertrieben worden, mehrheitlich nach Jordanien.