Die Universität Tübingen erhält ein Zentrum für Burgenforschung. Dies habe die Universität am Montag beschlossen, teilte die Hochschule mit. Das baden-württembergische Wissenschaftsministerium werde eine Anschubfinanzierung in Höhe von 80.000 euro für die nächsten zwei Jahre zur Verfügung stellen. Das Burgenforschungszentrum bündele die bisherigen Arbeiten der Universität am Lehrstuhl für Archäologie, die mit dem Institut für Geschichtliche Landeskunde und den Historischen Hilfswissenschaften entstanden sind.
Viele Burgen seien noch gänzlich unerforscht oder bis jetzt nicht im Gelände dokumentiert, erläuterte Rektorin Karla Pollmann. „Burgen hatten nicht nur in der Vergangenheit eine wichtige Funktion –
Sie wirken bis in die Gegenwart identitätsstiftend: als Bauwerke des Erinnerns, als Ausflugs- und Sehnsuchtsorte“.
Burgen seien nicht nur Verteidigungsbauten, sondern weit sichtbare Zeichen des Adels und Symbol seiner territorialen und politischen Macht gewesen. Auch wirtschaftlich seien sie bedeutend gewesen oder sie dienten als Zollstationen.
Die umgebende Landschaft gehörte zu einer Burg und müsse in die Forschung einbezogen werden, sagte Natascha Mehler, die Leiterin des Burgenforschungszentrums. In Kooperation mit dem Landesamt für Denkmalpflege im Regierungspräsidium Stuttgart werde das Zentrum auch Grabungen durchführen. (2870/23.12.2024)