Wissenschaftler der Universität Hannover wollen das Recycling von Textilien verbessern. Überwiegend aus Kunstfasern bestehende ausgediente Kleidungsstücke sollen zu einem vielseitig verwendbaren Granulat aufbereitet werden, wie die Hochschule am Dienstag mitteilte. Dieses könne wiederum zur Herstellung neuer Textilfasern, aber auch für Kunststoffteile etwa in der Automobil-, Möbel- und Freizeitindustrie verwendet werden. Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt fördert das Projekt TexKreis mit 160.000 Euro.
Nach durchschnittlich drei Jahren landeten T-Shirts, Blusen und Pullover in Deutschland den Angaben zufolge in der Altkleidersammlung. Bislang könnten verschlissene Textilien, aber auch Verschnitt und Abfälle bei der Herstellung nur schlecht recycelt werden. Ziel der Forscher am Institut für Kunststoff- und Kreislauftechnik der Leibniz-Uni sei es, das zu ändern. Sie produzierten aus Kunststoff- und Mischtextilien etwa aus Polyamid, Polyurethan und Polyester hochwertige und ökologisch nachhaltige Kunststoff-Granulate.
Mit mechanischen Verfahren, die sparsam im Energie- und Ressourcenverbrauch seien, könnten sie große Materialmengen mit minimalem logistischem Aufwand verarbeiten, erläuterte Professor Hans-Josef Endres. Die Textilien würden zerkleinert, gereinigt, unter Druck und hoher Temperatur geschmolzen und zu Granulat gepresst. Das Institut kooperiere derzeit unter anderem mit den Bekleidungsfirmen Vaude und Gerry Weber. Je sortenreiner die Ausgangsstoffe seien, desto hochwertiger könnten sie wiederverwertet werden.