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Ungewöhnliches Projekt: Ausstellungshäuser tauschen Kunstwerke aus

Die Kunstgalerie „Tick Tack“ im belgischen Antwerpen und die Kunsthalle Recklinghausen haben am Samstag ein einzigartiges Projekt gestartet: Sie übernehmen für knapp drei Monate den Ausstellungsort des jeweils anderen Kunsthauses. Die Aktion trägt den flämischen Titel „Rokade“ – ein Verweis auf die Rochade beim Schach, bei der König und Turm gleichzeitig ihre Plätze wechseln.

Zum Auftakt wurde in der Kunsthalle Recklinghausen die von Tick Tack kuratierte Gruppenausstellung „Streetspace Banger“ eröffnet. Gezeigt werden Werke von mehr als 80 internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Anlässlich ihres fünfjährigen Bestehens lud die Galerie künstlerische Positionen ein, die seit 2019 Teil des Ausstellungsprogramms in Antwerpen waren. Hinzu kommen neue Kooperationen. Die Ausstellung von Tick Tack in Recklinghausen ist bis zum 10. November zu sehen.

Im Gegenzug eröffnet am 13. September bei „Tick Tack“ in Antwerpen die Sammlungspräsentation „Storage Space“ aus der Kunsthalle Recklinghausen. Die Schau gibt Einblicke in die umfangreiche Sammlung des Museums. Nach einzelnen Leihgaben an zahlreiche Museen weltweit reist die Recklinghäuser Sammlung damit erstmals als kuratierte Ausstellung ins Ausland. Die Schau in Antwerpen endet ebenfalls am 10. November.

Die 1950 in einem ehemaligen Bunker aus dem Zweiten Weltkrieg gegründete Kunsthalle Recklinghausen verfügt über eine städtische Sammlung mit mehr als 5.000 Werken von Künstlern wie Otto Piene, Gerhard Richter und Alicia Kwadeund. Das Museum bietet eine reiche Auseinandersetzung mit der Nachkriegskunst. Es ist zudem eine Plattform für die regionale Kunstszene und richtet den bundesweit anerkannten Wettbewerb „junger westen“ aus. Im Rahmen der Ruhrfestspiele ist die Kunsthalle Recklinghausen jedes Jahr Ausstellungsort für internationale Künstlerinnen und Künstler.