Die Welterbe-Kommission der Vereinten Nationen hat an Deutschland und die Niederlande appelliert, keine neuen Probebohrungen für die Förderung von Salz, Gas oder Öl im Wattenmeer zu genehmigen. Dies sei mit dem Status als Welterbe nicht vereinbar, heißt es im Zustandsbericht der Welterbestätten, der in der Hauptstadt Saudi-Arabiens, Riad, beschlossen wurde, wie die deutsche Unesco-Kommission am Mittwoch mitteilte. Besondere Sorge bereiteten die geplanten Probebohrungen nach Gas nordwestlich der Insel Borkum. Deutschland wird in dem Bericht nachdrücklich aufgefordert, keine Forschungsbohrungen zu genehmigen und eine detaillierte Umweltverträglichkeitsprüfung samt möglichen Risiken vorzulegen.
Weiter forderte die Unesco die Anrainerstaaten des Wattenmeeres auf, bis zum 1. Februar kommenden Jahres eine gemeinsame strategische Umweltbewertung zu möglichen Bedrohungen für das gesamte Wattenmeer vorzulegen. Dieser Bericht solle auf der nächsten Sitzung des Komitees – voraussichtlich im kommenden Jahr – behandelt werden. Außerdem sollen weitere besondere Schutzmaßnahmen bei der Verlegung von Stromtrassen von den Offshore-Windparks zum Festland ergriffen werden.