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UN: In Rafah gehen Brot und Wasser zur Neige

Der Druck auf die Menschen im Süden des Gazastreifens wird immer größer. Ab Samstag könnte es für viele Menschen nichts mehr zu essen geben, warnen UN-Vertreter vor Ort.

Im Süden des Gazastreifens drohen ab Samstag die Nahrungsmittelvorräte zu enden. Das teilte der Leiter des UN-Koordinierungsbüros für humanitäre Hilfe in Rafah, Georgios Petropoulos, in einem Briefing am Freitag mit. Ebenfalls innerhalb der nächsten 24 Stunden gehe fünf Kliniken, fünf Notlazaretten und etlichen ambulanten Gesundheitseinrichtungen der Treibstoff aus. Auch Kommunikationsdienstleister hätten nur noch Energie für einen Tag.

In der belagerten Stadt Rafah sei die Trinkwasserversorgung zum Erliegen gekommen, so der UN-Vertreter weiter. In Erwartung der israelischen Bodenoffensive seien dort mindestens 110.000 Menschen zur Flucht gezwungen worden, viele von ihnen zum wiederholten Mal.

Sowohl das Welternährungsprogramm WFP als auch das Palästinenser-Hilfswerk der Vereinten Nationen UNRWA müssten “in den kommenden paar Tagen” die Verteilung von Lebensmitteln einstellen, sagte Petropoulos. Seit zwei Tagen sei über den Grenzübergang Rafah kein Nachschub gekommen.

Mit Stand Freitag hätten von den zwölf Bäckereien im Süden, die für humanitäre Organisationen arbeiten, acht den Betrieb eingestellt. Die verbleibenden vier in Deir al Balah und Rafah produzierten mit verminderter Kapazität und hätten voraussichtlich ab Montag keinen Brennstoff und kein Mehl mehr.