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Umweltschützer warnen vor Aussterben der Uferschnepfe in Bayern

Der Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) hat vor einem Aussterben der Uferschnepfe im Freistaat gewarnt. Es gebe aktuell nur noch 16 Brutpaare des langbeinigen, grau-braunen Schnepfenvogels in ganz Bayern, teilte der LBV am Donnerstag mit. „Die Uferschnepfe liegt auf der Intensivstation der Artenvielfalt“, sagte der LBV-Vorsitzende Norbert Schäffer in Hilpoltstein. Die Chancen auf einen Artenerhalt seien bereits „auf ein Minimum gesunken“. Wenn man jetzt nicht handle, werde die Uferschnepfe die nächste ausgestorbene Art in Bayern sein.

Hauptproblem sind die immer trockener werdenden Wiesen. Die Uferschnepfen brauchen zum Brüten feuchte Wiesen und Moore, die nicht zu dicht bewachsen sind. Weil durch Starkregen und Überflutungen aber regelmäßig auch große Mengen Dünger von landwirtschaftlichen Flächen auf extensive Wiesen gelange, wachse das Grün dort dann umso üppiger. Für Uferschnepfen sei dies „ein Desaster“. Die Umweltschützer fordern deshalb zum einen die „Vernässung“ von Mooren und Feuchtwiesen sowie Schutzmaßnahmen gegen den ungewollten Eintrag von Düngemitteln.

Dass der Schutz der Uferschnepfe gelingen kann, zeige das Wiesenvogelschutzgebiet Dümmer nordöstlich von Osnabrück. Dort habe sich die Zahl der Brutpaare in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt, weil dort konsequent Schutzmaßnahmen umgesetzt und die Brutbedingungen dadurch deutlich verbessert wurden. (1244/10.04.2025)