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Umfrage: Pflegende Angehörige denken eher an vorzeitigen Ruhestand

Seine Eltern oder Großeltern zu pflegen und gleichzeitig berufstätig zu sein, kann psychisch und körperlich besonders belastend sein. Viele pflegende Angehörige denken deshalb über einen vorgezogenen Ruhestand nach.

Wer neben dem Job Angehörige pflegt, tendiert eher zu einem vorgezogenen Ruhestand als andere Erwerbstätige. Nach einer von der Techniker Krankenkasse (TK) am Donnerstag in Hamburg veröffentlichten Umfrage wollen fast ein Drittel aller Erwerbstätigen (31,3 Prozent) ab 50 Jahren vor dem gesetzlichen Rentenalter aus dem Beruf ausscheiden. Bei den pflegenden Angehörigen beläuft sich der Anteil auf 44,4 Prozent. Unter denen, die keine Verwandten im häuslichen Umfeld pflegen, planen nur 29,5 Prozent einen vorzeitigen Ausstieg aus dem Job.

Laut der Krankenkasse werden rund sieben von zehn ihrer pflegebedürftigen Versicherten zu Hause versorgt. Die Hälfte von ihnen werde vollständig von Angehörigen gepflegt. Von den befragten Beschäftigten über 50 Jahre gaben 12,8 Prozent an, Angehörige zu pflegen. Die meisten von ihnen sind Frauen (61,3 Prozent).

Die Pflege neben der eigenen Erwerbstätigkeit könne auch körperlich und psychisch belastend sein, so die Krankenkasse. Betroffene gäben häufiger als Beschäftigte ohne Pflegeverantwortung an, eine beeinträchtigte Gesundheit zu haben (40,3 Prozent gegenüber 22,7 Prozent). Damit Angehörige auch Auszeiten von der Pflege nehmen können, gebe es Budgets für Kurzzeit- und Verhinderungspflege.

Für den TK-Gesundheitsreprot 2024 befragte das Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) im Januar 2024 bundesweit 1.021 Beschäftigte ab 50 Jahren, wie es hieß. Zudem seien 311 Arbeitgeber kontaktiert worden, um zum Thema Renteneintritt und ihren Angeboten dazu Auskunft zu geben.