Der Deutsch-Rocker Udo Lindenberg ist Namenspate für eine bislang unbekannte Art von Seekatze. Wissenschaftler mehrerer Museen tauften ein 140 Millionen Jahre altes Fossil aus Gronau, dem Geburtsort des Musikers, auf den Namen „Stoilodon lindenbergi“, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Dienstag in Münster mitteilte. Die Forscher seien in den historischen Beständen des Museums „De Museumfabriek“ im niederländischen Enschede auf das Fossil gestoßen.
In der Wissenschaft gebe es nicht viele Möglichkeiten, um verdiente Persönlichkeiten zu ehren, sagte Achim Schwermann vom LWL-Museum für Naturkunde. „Wer käme da besser infrage als der gebürtige Gronauer Udo Lindenberg?“, erklärte der Mitautor der Studie zur neuentdeckten Seekatze, Christian Nyhuis. „So haben wir die neue Art kurzerhand auf den Namen ‘Stoilodon lindenbergi’ getauft.“
Wissenschaftler des Landesmuseums Hannover, des Naturkundemuseums Bielefeld und des Museums Natura Docet im niederländischen Denekamp hätten das Fossil in den historischen Beständen des Museums „De Museumfabriek“ in Enschede aufgestöbert, hieß es. Das Team um den Geologen Jahn Hornung vom Landesmuseum Hannover habe festgestellt, dass es sich bei dem fälschlicherweise zunächst als Schildkröten-Panzer klassifizierten Fossil aus Gronau stattdessen um Zahnplatten einer Seekatze handele.
Seekatzen seien, wie Haie und Rochen, Knorpelfische. Heute kämen lebende Vertreter der Seekatzen in allen Weltmeeren vor und bewohnten dort größere Wassertiefen, erklärte der LWL. Die neue Art von „Stoilodon“ ist Thema eines Artikels, den das LWL-Museum für Naturkunde in Münster in der aktuellen Ausgabe seiner Zeitschrift „Geologie und Paläontologie in Westfalen“ veröffentlicht hat.