Tricia Tuttle (53) wird neue Chefin der Berlinale. Die US-Amerikanerin und frühere Leiterin des London Film Festivals folgt im April auf die bisherige Doppelspitze aus dem künstlerischen Leiter Carlo Chatrian und Geschäftsführerin Mariette Rissenbeek. Die Internationalen Filmfestspiele Berlin kehren damit zu einer Führungsstruktur mit einer alleinigen Spitze zurück. Am Dienstag stimmte der Aufsichtsrat dem Vorschlag einer Findungskommission zu, wie Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) im Anschluss mitteilte.
Chatrian und Rissenbeek leiteten das Filmfestival seit 2019 gemeinsam. Sie übernahmen damals von Dieter Kosslick, der die Berlinale von 2001 bis 2019 als Direktor geführt hatte. Rissenbeek hatte bereits im März erklärt, ihren Vertrag nicht über März 2024 hinaus verlängern zu wollen. Um den möglichen Verbleib Chatrians hatte es Streit gegeben, im Zuge dessen er ebenfalls angekündigt hatte, das Festival zu verlassen. Internationale Filmschaffende wie Martin Scorsese, Kristen Stewart und Margarethe von Trotta kritisierten in einem offenen Brief das Verhalten der Kulturstaatsministerin als “schädlich, unprofessionell und unmoralisch”.