Große Anteilnahme am Tod des früheren evangelischen Landesbischofs Johannes Friedrich: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder bezeichnet ihn als Vorbild und Mutmacher. Die Kirchen loben ihn als ökumenischen Brückenbauer.
Vertreter aus Kirche, Politik und Gesellschaft haben den früheren Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Johannes Friedrich, gewürdigt. Er starb am Mittwoch im Alter von 77 Jahren. Der promovierte Theologe war ab 1999 zwölf Jahre lang Landesbischof in Bayern. Von 2005 bis 2011 wirkte er zudem als leitender Bischof der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands und Mitglied des Rats der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD).
Landesbischof Christian Kopp hob hervor: “Er war ein ökumenischer Brückenbauer, der für eine Kirche mitten in der Welt eintrat.” Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern verdanke Friedrich viel. Der Münchner Kardinal Reinhard Marx, Vorsitzender der katholischen Freisinger Bischofskonferenz, bezeichnete Friedrich als “Menschen, der den Geist der Freude und der Hoffnung zeigte”.
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erklärte, die Nachricht vom Tode Friedrichs habe ihn sehr bewegt. Der Freistaat verliere nicht nur einen ehemaligen Landesbischof, sondern einen wahren Freund des Lebens und der Menschen. Friedrich habe den christlichen Glauben jeden Tag aufs Neue als Vorbild und Mutmacher gelebt. “Mit Empathie, Toleranz und viel Herz vermittelte er die Werte der Gemeinschaft und Gesellschaft. Dabei trat er nicht nur entschlossen für die evangelisch-lutherische Kirche ein, sondern suchte immer das Verbindende der Weltkirchen – insbesondere für die Ökumene und die Aussöhnung zwischen Judentum und Christentum.”
Der gebürtige Bielefelder Friedrich war von 1979 bis 1985 Studentenpfarrer in Nürnberg und anschließend für die Evangelische Kirche in Deutschland Pfarrer und Propst an der Erlöserkirche in Jerusalem. Von 1991 bis 1999 leitete er als Dekan den Dekanatsbezirk Nürnberg, bis er Landesbischof wurde. Für sein Wirken erhielt Friedrich viele Auszeichnungen wie das Bundesverdienstkreuz am Bande und den Bayerischen Verdienstorden.