Der Weihnachts- oder Christstollen ist ein kalorienreicher Kuchen aus Hefeteig. Je nach Rezept kommen außerdem Trockenfrüchte und verschiedene Gewürze dazu, zum Teil wird der Stollen auch gefüllt mit Mohn oder Marzipan. Nach dem Backen wird der Kuchen meist mit warmer Butter bestrichen und mit weißem Puderzucker überzogen. Der Dresdner Christstollen ist traditionell ein Rosinenstollen.
Die klassische Form eines Weihnachtsstollens erinnert an das Christkind aus der biblischen Erzählung, wobei der weiße Zuckerüberzug die Windel darstellen soll.
Seinen Ursprung hat der Christstollen vermutlich bereits in der vorchristlichen Zeit, wo ein ähnliches Gebäck verwendet wurde, um laut Überlieferung in den sogenannten Rauhnächten die Seelen der Verstorbenen zu ernähren.
Der heute weltberühmte Dresdner Christstollen wurde 1474 erstmals urkundlich auf einer Rechnung des Bartolomai-Hospitals erwähnt. Das Weihnachtgebäck steht für Kulturgeschichte und jahrhundertealte Backtradition.
Der Dresdner Christstollen wird nur in und um Dresden hergestellt. Ein Schutzverband bewahrt die jahrhundertealte Tradition und gibt sie weiter. In den Teig müssen in jedem Fall neben Rosinen, Butter und Zucker auch süße und bittere Mandeln sowie Orangeat, Zitronat, Mehl, Milch und Hefe. Die Komposition der Zutaten liegt in den Händen des jeweiligen Bäckers oder der Bäckerin.
Sachsens Kurfürst August der Starke (1670-1733) ließ 1730 anlässlich des „Zeithainer Lustlagers“ einen Riesenstollen in Auftrag geben. Seit 1994 widmen die Mitglieder des Schutzverbandes Dresdner Stollen dem beliebten Weihnachtskuchen ein eigenes Fest.