Der Tourismus im Harz hat sich im vergangenen Jahr ungeachtet weltweiter Krisen auf stabilem Niveau behauptet. Wie der Harzer Tourismusverband am Freitag mitteilte, wurden 2024 rund acht Millionen gewerbliche Übernachtungen gezählt. Das ist ein leichtes Minus von 1,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Für das Jahr 2023 wies die Statistik noch 8,12 Millionen Übernachtungen aus, im Rekordjahr 2019 waren es 8,56 Millionen. Betrachtet nach Bundesländern, liegt der sachsen-anhaltische Teil des Harzes etwa zehn Prozent unter dem Ergebnis von 2019, der Rückgang im niedersächsischen Teil fällt mit knapp vier Prozent niedriger aus.
Einen wesentlichen Grund dafür sieht der Verband im veränderten Beherbergungsangebot. So reduzierte sich im sachsen-anhaltischen Harzteil zuletzt die Anzahl der Beherbergungsbetriebe um 6,3 Prozent, das Bettenangebot verringerte sich 2024 um fast 1.400 Betten gegenüber 2023.
Negativ hätten sich aber auch die zum Teil ungünstige Lage der Ferien- und Feiertage im vergangenen Jahr, ein schneearmer Winter und die anhaltende Inflation auf die Tourismusbilanz ausgewirkt. „Die allgemein gestiegenen Kosten und ein gesteigertes Kostenbewusstsein zügeln zudem die Reiselust“, hieß es. In der Folge verkürzten viele ihre Reisen oder verzichten ganz darauf.
Trotz aller Schwankungen spiele der Tourismus als Wirtschaftsfaktor im Harz seit jeher und auch weiterhin eine wichtige Rolle, erklärte der Verband. Er habe der Region 2024 insgesamt einen Bruttoumsatz von ca. 2,3 Milliarden Euro beschert. Der relative Beitrag des Tourismus zum Primäreinkommen im Harz insgesamt liege bei 6,1 Prozent. Profiteure seien das Beherbergungs- und Gastgewerbe sowie der Einzelhandel und flankierende Dienstleistungsbereiche. Damit gehöre der Tourismus immer noch zu den wichtigsten Wirtschaftsfaktoren der Region und trage wesentlich zum Erhalt wichtiger Infrastrukturen bei, von denen gleichermaßen Gäste wie Einheimische profitierten.