Zuletzt gab es zunehmend Inhaftierungen von Geistlichen in Nicaragua, oft mit empfindlichen Gefängnisstrafen. Jetzt hat das Ortega-Regime einige Kleriker abgeschoben – offenbar dank prominenter Vermittlung.

Nicaragua schiebt inhaftierte Bischöfe und Geistliche nach Rom ab

Papst Franziskus

Vatikan

Die Regierung in Nicaragua hat zwei inhaftierte Bischöfe und weitere Geistliche in den Vatikan ausgewiesen. Bischof Ronaldo Álvarez und Bischof Isidoro del Carmen Mora Ortega seien wie 17 weitere Kirchenangehörige aus der Haft entlassen und nach Rom geflogen worden, berichteten vatikanische und nicaraguanische Medien. Insgesamt 19 Geistliche wurden laut dem Nachrichtenportal Vaticannews am Montag vom Heiligen Stuhl aufgenommen. Sie sollen in unterschiedlichen kirchlichen Einrichtungen untergebracht werden.

Nicaragua weist Bischof Álvarez und weitere Geistliche nach Rom aus

Papst Franziskus hat sich am Wochenende erstmals öffentlich <a href="https://www.evangelische-zeitung.de/chefdogmatiker-keine-vatikanische-leitlinie-fuer-homo-segnungen/">zu Segnungen für homosexuelle Paare</a> geäußert. Die Entscheidung des Vatikans, solche Segnungen zuzulassen, hatte in den vergangenen Wochen für viel Wirbel gesorgt. “Der Herr segnet alle. Alle, die kommen”, sagte Franziskus in der italienischen Talkshow “Che Tempo Che Fa” (etwa: “Wie die Zeiten so sind”). “Aber dann müssen sich die Menschen mit dem Segen des Herrn auseinandersetzen und sehen, was der Weg ist, den der Herr ihnen vorschlägt.”

Die Entscheidung des Vatikans, Segnungen auch für homosexuelle Paare zuzulassen, hat für viel Aufregung gesorgt. Nun hat sich der Papst geäußert.

Papst Franziskus verteidigt Segnung homosexueller Paare

Gesellschaft

Ausbürgerung nach alter sozialistischer Manier: Mit Abschiebung katholischer Regimegegner in Richtung Vatikan endet ein Kapitel der politischen Verfolgung von Kirchenvertretern in Nicaragua. Die Vorwürfe sind dubios.

Nicaragua schiebt inhaftierte Bischöfe in den Vatikan ab

Glaube

Europa

Das Oberhaupt der Katholiken im Heiligen Land, Kardinal Pierbattista Pizzaballa, sieht im aktuellen Nahost-Krieg auch einen Wendepunkt für den interreligiösen Dialog. Dieser werde zwischen Christen, Muslimen und Juden nicht mehr derselbe sein, so der Lateinische Patriarch von Jerusalem am Montag in einer Universität in Rom. Die jüdische Welt habe sich von den Christen nicht unterstützt gefühlt. Die Christen wiederum seien unfähig gewesen, ein gemeinsames Wort zu finden – “waren entweder geteilter Meinung über die Unterstützung der einen oder der anderen Seite oder unsicher und desorientiert”. Die Muslime hätte sich angegriffen und als Komplizen der Massaker vom 7. Oktober gefühlt. “Nach Jahren des interreligiösen Dialogs haben wir festgestellt, dass wir einander nicht verstehen”, fasste Pizzaballa zusammen.

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

Rom 15. Januar 2024

Nicaragua schiebt inhaftierte Bischöfe und Geistliche nach Rom ab

Nicaragua weist Bischof Álvarez und weitere Geistliche nach Rom aus

Papst Franziskus verteidigt Segnung homosexueller Paare

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Pizzaballa: Nahost-Krieg Wendepunkt im Dialog der Religionen