BOCHUM – Abschied nehmen von Gerhard K. Schäfer als Hochschulleiter seit 2007, begrüßen der neuen Rektorin Sigrid Graumann: Das hieß es beim Festakt an der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (EvH RWL). Gut 100 Hochschulangehörige, Politiker sowie Vertreter der Träger aus den Landeskirchen Rheinland, Westfalen und Lippe nahmen daran teil.<br>
Graumann schaute in ihrer Antrittsrede auf die zukünftige Hochschulentwicklung. „Wir wollen eine Balance zwischen Konsolidierung und Innovation finden“, betonte die Rektorin, die am 1. März ihr Amt antrat. So werde die Hochschule intern weiterentwickelt, indem die vorhandene Praxisnähe der Studiengänge sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit der Hochschullehrer weiter ausgebaut wird.<br>
Extern stehe die EvH vor großen Aufgaben, so Graumann: „Politik und Gesellschaft erwarten von den Fachhochschulen, dass sie zu sozialer Innovation beitragen. Diese hängt entscheidend davon ab, dass die Menschen mitgenommen werden, was nicht einfach in einer pluralen und zunehmend gespaltenen Gesellschaft ist.“ Die EvH wolle ihren Beitrag zur Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen leisten. Als Beispiele nannte sie die Inklusion von Menschen mit Behinderung, mit Flucht- und Migrationsgeschichte sowie von Menschen, die aus anderen Gründen sozial benachteiligt sind. Die 54-Jährige: „Wir übernehmen als Hochschule gesellschaftliche Verantwortung: zum einen, indem wir fachlich kompetente und ethisch reflektierte Fachkräfte in die Praxis entlassen.“ Zum anderen trügen die Lehrenden mit ihren zunehmenden Forschungs- und Transferaktivitäten zu sozialer Innovation bei.<br>
Landeskirchenrat Vicco von Bülow begrüßte Graumann für die Trägerkirchen der Hochschule. „Ihr Wechsel in die Hochschulleitung ist für Sie eine neue Aufgabe, aber kein Neuland“, betonte er. So ist die Professorin zwar die erste Frau an der Spitze. Als Prorektorin für Forschung und Weiterbildung gehört sie seit Jahren dem Rektorat an.&nbsp; WH

Sigrid Graumann als Rektorin der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum eingeführt

Innovation ist Zukunftsaufgabe

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BONN – Jeden Morgen steht Rita Riegel um fünf Uhr auf, um noch vor der Arbeit ihre Großmutter zu versorgen: waschen, anziehen und Frühstück machen. Bis vor Kurzem ging die Enkelin danach manchmal mit einem mulmigen Gefühl aus dem Haus. Denn bisweilen musste sie die demente Seniorin den ganzen Tag alleine lassen. Seit Inkrafttreten der Pflegereform zu Jahresbeginn ist das anders. Riegel kann es sich nun leisten, ihre Oma an vier statt bisher drei Tagen pro Woche in einer Tagespflegeeinrichtung unterzubringen.<br>
„Das hat mir sehr geholfen“, sagt Riegel, die 30 Stunden pro Woche als Schulsekretärin arbeitet. Als einzige nahestehende Angehörige pflegt sie die Großmutter alleine. Diese profitiert nun von den zum Jahresanfang eingeführten neuen fünf Pflegegraden, die dementielle Erkrankungen besser berücksichtigen als das bisherige dreistufige Modell der Pflegestufen. Die 91-Jährige wurde mit Inkrafttreten der Pflegereform zum Jahresanfang von Pflegestufe 1 auf Pflegegrad 3 hochgestuft und erhält nun statt 244 Euro monatlich 545 Euro Pflegegeld.

Die zum Jahresanfang in Kraft getretene Reform hilft vielen Menschen, die zu Hause gepflegt werden, und ihren Angehörigen. Doch Heimbewohner hatten sich mehr erhofft. Eine Zwischenbilanz

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

Rheinland 13. April 2017

Innovation ist Zukunftsaufgabe

Endlich Anerkennung