„Gestern, als Eva den Judenstern annähte, tobsüchtiger Verzweiflungsanfall bei mir. Auch Evas Nerven zu Ende.“ So schrieb Victor Klemperer am 20. September 1941 über sich und seine Frau in sein Tagebuch. Einen Tag zuvor hatten die Nationalsozialisten die „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden“ in Kraft gesetzt. Erlassen worden war sie am 1. September, vor 75 Jahren. Alle jüdischen Bürger über sechs Jahre hatten den gelben Davidstern, in der NS-Propaganda „Judenstern“ genannt, gut sichtbar an ihrer Kleidung zu tragen. Ein weiterer Schritt der Diskriminierung – der letzte vor Beginn der Deportationen in die Vernichtungslager.

Vor 75 Jahren verpflichteten die Nazis die deutschen Juden zum Tragen des gelben „Judensterns“.
Das war der letzte Schritt der Diskriminierung – vor der Deportation in die Vernichtungslager

Die Mehrheit guckte weg

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Jens Rommel will die Aktendeckel nicht zuklappen, sondern noch einmal richtig auf Spurensuche gehen. „Die Zeit drängt“, sagt der neue Leiter der Zentralen Stelle zur Aufklärung von NS-Verbrechen in Ludwigsburg bei Stuttgart. Denn die Mitverantwortlichen und Helfer des Hitlerregimes sind hochbetagt und oft verhandlungsunfähig. Viele von ihnen, die etwa in Konzentrationslagern folterten und mordeten, sind bereits gestorben, ohne jemals für ihr Tun zur Verantwortung gezogen worden zu sein.

Als „Nazijäger“ will Jens Rommel nicht gelten. Aber er will Druck machen. Seit Oktober leitet er die Behörde der Landesjustizverwaltungen, die NS-Verbrechern nachspürt. Noch leben mutmaßliche Täter. Das Unrecht müsse geahndet werden

Massenmördern auf der Spur

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Viele Christen beginnen jeden neuen Tag mit einem Blick in die „Herrnhuter Losungen“. Diese Sammlung von prägnanten Bibelversen für jeden Tag begleitete schon den Reichskanzler Otto von Bismarck und den Theologen und NS-Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer. Heute gehört, wie es heißt, die Sammlung der Bibelverse zur täglichen Lektüre von Finanzminister Wolfgang Schäuble und der Grünen-Politikerin Katrin Göring-Eckardt.

Viele Christen und Politiker lesen jeden Tag die biblischen Losungen der Herrnhuter Brüdergemeinde. Tag für Tag finden sich dort aufeinander abgestimmte Bibelworte

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DORTMUND – Im Dortmunder Polizeipräsidium ist bis zum 1. November eine Ausstellung mit dem Titel „Ordnung und Vernichtung – Polizei Dortmund im NS-Staat“ zu sehen. Die Schau zeigt der Behörde zufolge, welche Rolle die Polizei während der Zeit des Nationalsozialismus einnahm. Im Rahmen der Sonderausstellung gebe es regelmäßige Führungen, in denen intensiv die Rolle der Polizei Dortmund in der NS-Zeit beleuchtet wird, hieß es zum Auftakt. Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Sie wird im Foyer und ab 2016 in der neu eröffneten Ausstellung 110 in der 1. Etage zu sehen sein. <em>epd</em>

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NS 6. November 2016

Die Mehrheit guckte weg

Massenmördern auf der Spur

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Ausstellung über Dortmunder Polizei im NS-Staat