DORTMUND – Mit der Frage nach einer Zukunftsprognose für die Konfliktregion im Nahen Osten befasst sich ein Thementag „Israel – Palästina“ am 30. November und 1. Dezember in Dortmund. Referenten am 30. Dezember sind der ehemalige Nahost-Korrespondent der ARD, Richard C. Schneider, und der Bischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche von Jordanien und dem Heiligen Land, Ibrahim Azar. Sie sprechen in der Reinoldikirche; der Eintritt kostet 5 Euro. Am Samstag stehen im Haus landeskirchlicher Dienste christliche Positionen zu den biblischen Vorstellungen von Landnahme und Landverheißung sowie Beispiele gemeinsamen Lernens und Verstehens im Mittelpunkt. Neben Vorträge finden dazu auch Arbeitsgruppen statt.&nbsp; Die Teilnahme kostet hier 25 Euro. 
Die Tagung wird am Freitagabend um 18 Uhr von der Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen, Annette Kurschus, in der Reinoldikirche eröffnet. UK

Vorträge und Thementag Israel und Palästina in Dortmund

Dortmund

27 Männer und Frauen im Alter von 23 bis 76 Jahren – Christen, Juden, Eziden, Aleviten und Muslime – haben sich Anfang November in Lublin und Warschau auf Spurensuche begeben. Spurensuche in der deutschen Geschichte, der europäischen und der individuellen. Am Ende wussten sie viel über ihre Unterschiede und noch mehr über ihre Gemeinsamkeiten. 
Veranstalter der Gedenkstättenfahrt, die bewusst in der Nähe des 80. Jahrestages der Novemberpogrome lag, waren das Evangelische Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe (EBW) und das Internationale Bildungs- und Begegnungswerk (IBB) in Dortmund. Die Fahrt war Teil des Projekts open4, einem vom Bundesinnenministerium geförderten multikulturellen Bildungsprojekt, mit dem das EBW betraut wurde. Die Teilnehmenden kamen aus den Kirchenkreisen Dortmund, Siegen und Minden-Lübbecke. 
Die Studienfahrt führte die multikulturelle und -religiöse Gruppe zur KZ-Gedenkstätte Maj­danek und zur islamischen Allianz in Lublin sowie zu Orten des polnischen Judentums in Lublin und Warschau. Die Teilnehmenden diskutierten mit der polnischen Demokratie-Gruppe „Homo Faber“&nbsp; über die Zukunft Europas und erzählten von Verbrechen und Völkermord in der Geschichte ihrer eigenen Herkunftsländer. Eine persönliche und bewegende Studienfahrt. 
Neben Fröhlichkeit, Neugierde auf den Anderen und kulturellem Interesse gab es auch Bedrückendes auf der Reise. Rund 80 000 Lagerinsassen wurden im Konzentrationslager Majdanek durch Gas und die Folgen von Hunger und Arbeitsdienst ermordet. Diese Fahrt gestattete nicht nur einen intensiven Blick in die Vergangenheit, sondern beschäftigte sich auch mit Gegenwart und Zukunft: Im „Theater N. N.“ erfuhr die Gruppe, dass dort seit den 1990er Jahren mit Unterstützung der Stadt versucht wird, dem ausgelöschten jüdischen Leben wieder eine Geschichte und ein Gesicht zu geben – zu jedem der ehemals 41 000 Juden und Jüdinnen in Lublin soll eine Personenakte mit Fotos und Daten angelegt werden. Beeindruckend war der Besuch beim freien und unabhängigen Verein „Homo Faber“, der eine kleine zentrale Informationsstelle für Migranten und Migrantinnen sowie Geflüchtete eingerichtet hat und Mitorganisator eines jährlichen Filmfestivals zu Krieg und Frieden ist. 
Auch der Besuch im Zentrum für Islam gehörte zu der Reise, das sich für den interreligiösen Austausch starkmacht. Die Gruppe aus NRW war die erste Delegation, die sich für das muslimische Leben in Polen interessierte. Zum Abschluss der Reise nahm die Gruppe noch an einer kritischen Stadtführung durch Warschau teil. lüb

Fahrten zu Gedenkstätten sind im evangelischen Bereich üblich. Diese aber war anders:
Eine multireligiöse Gruppe ging auf Spurensuche in Warschau und Majdanek

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Dortmund 22. November 2018

Vorträge und Thementag Israel und Palästina in Dortmund

Unterschiede und Gemeinsamkeiten