Bonn/HANNOVER – Die beiden großen Kirchen in Deutschland wünschen sich mehr Miteinander in der EU. „Der Mut zu europäischen Lösungen und der politische Wille, auch gegen Widerstände und Uneinigkeit für die gemeinsame Sache zu streiten, sind heute verpflichtender denn je“, heißt es in einem ökumenischenPapier. 
Europa müsse seine derzeitige tiefe Krise überwinden, erklärten der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx. Die EU sei mehr als die Summe ihrer Mitgliedsstaaten und dürfe sich nicht auseinanderdividieren lassen. „Eine engere Zusammenarbeit wäre in vielen Bereichen dringend geboten. So brauchen wir eine faire Handels-, eine solidarische Flüchtlings- und eine abgestimmte Außen- und Sicherheitspolitik“, schreiben die Spitzenvertreter. Gleichzeitig solle die EU ihr soziales Profil schärfen und den Bürgern besser vermitteln, „dass sie zur Verbesserung ihrer Lebensverhältnisse beiträgt“. Die Kirchenvertreter riefen anlässlich der Unterzeichnung der „Römischen Verträge“ am 25. März 1957 Christen zu einem „tatkräftigen Bekenntnis“ zur EU auf. epd/KNA

Für mehr Miteinander in der EU

Deutschland

Bonn

Bonn – Die Europäische Union entfernt sich nach Einschätzung der evangelischen Aktionsgemeinschaft Dienst für den Frieden (AGDF) von ihren Idealen. Derzeit sei eine zunehmende Militarisierung zu beobachten, sagte AGDF-Geschäftsführer Jan Gildemeister in Bonn. So gebe es Überlegungen für eine Verteidigungsunion, gemeinsame Rüstungsprojekte oder einen eigenen EU-Verteidigungsetat. Angesichts der vielen Konflikte an ihren Außengrenzen müsse die EU stärker auf die Zivilgesellschaft setzen und sich in langfristigen Partnerschaften für Gerechtigkeit, Frieden und den Zusammenhalt der Gemeinschaft engagieren, forderte er. „Diese Chance darf nicht verspielt werden.“ epd/KNA

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

Bonn 30. März 2017

Für mehr Miteinander in der EU

Friedensverband warnt vor Militarisierung der EU