BIELEFELD – Der Rückgang an rechtsextremen Demonstrationen bedeutet nach Einschätzung des Extremismusforschers An­dreas Zick keine Entwarnung. Größere Demonstrationen würden offenbar in rechtsextremen Milieus nicht mehr als angemessene Aktionsform betrachtet, sagte der Wissenschaftler in Bielefeld. Rechtsextreme Gruppen seien aber weiterhin ungebrochen aktiv bei rechtsextremen Musikkonzerten und im Internet. Außerdem beteiligten sie sich an Demonstrationen gegen die Zuwanderung und vor allem Flüchtlingsunterkünfte. 
Die rechtsextreme Szene bleibe an bestimmten Orten präsent und konzentriere sich auf den lokalen Raum, sagte Zick weiter. Zudem gebe es teilweise auch Rückzüge der Szene, um sich in kleineren Kadern neu zu formieren. Daher könne eine Zeit der Ruhe und weniger Sichtbarkeit auch wieder von mehr lokalen Aktionen geprägt sein. „In Städten wie Cottbus, Wurzen, Bautzen und an vielen anderen Orten in Ost und West ist die rechtsextreme Szene sehr präsent“, warnte der Leiter des Instituts für interdisziplinäre Gewalt- und Konfliktforschung an der Universität Bielefeld. 
Nach Einschätzung des Wissenschaftlers ist einer der Gründe für die weniger gewordenen Demonstrationen eine höhere Aufklärungsquote und stärkere Beobachtung durch Strafverfolgung. Außerdem habe sich die Szene zersplittert und Kleinstparteien ausgegründet, die aber nicht kooperierten, erläuterte Zick. 
Auch komme die prägende Szene der 1980er Jahre in die Jahre. „Aber der Rückgang sollte nicht allzu entspannen“, warnte der Leiter des Interdisziplinären Instituts für Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld. 
Nach Angaben des Bundesinnenministeriums ist die Zahl von rechtsextremen Demonstrationen im Jahr 2017 im Vergleich zum Vorjahr um zwei Drittel zurückgegangen. Danach meldeten Rechtsextremisten im vergangenen Jahr 107 Kundgebungen an, im Jahr 2016 waren es noch 312 gewesen. 
Auch die Zahl der Teilnehmer sei im gleichen Zeitraum von 30 000 auf 11 000 gesunken, hieß es in einer Antwort des Ministeriums an die Linkspartei, über die die Funke Mediengruppe berichtet hatte. 
Im Jahr 2015 hatte die Zahl rechtsextremer Demonstrationen sogar noch bei 430 gelegen, mit fast 60 000 Teilnehmern. epd

Forscher: Keine Entwarnung durch weniger Neonazi-Aktionen

Wachsam bleiben

Bielefeld

BIELEFELD – „Jesus to go – Auferstehung“ heißt das Thema des Schülerwettbewerbs der Evangelischen Kirche von Westfalen (EKvW) im Jahr 2018. Mit dem Wettbewerb für die Sekundarstufen I und II aller Schulformen sollen Schüler und Lehrer dazu ermutigt werden, das Ostergeschehen in den Unterrichtsgruppen kreativ zu durchdringen und Aspekte wie Neuanfang und Befreiungserfahrungen zu thematisieren, hieß es aus dem Pädagogischen Institut der EKvW. 
Eingereicht werden können sowohl grafische Umsetzungen des Themas, etwa als Postkarten- oder Plakatserie mit Fotos, Grafiken und Textelementen, oder auch eine digitale „Auferstehungsapp“. 
Einsendeschluss ist der 23. März. Im April entscheidet die Jury über die Sieger. Als Preise gibt es Klassengutscheine in Höhe von insgesamt 600 Euro sowie eine angemessene Druckauflage des eingereichten Produktes zur Verwendung in der Schule oder Unterstützung bei der Veröffentlichung der App. UK

Echtes Leben.
Echte Nachrichten.

Bielefeld 28. Februar 2018

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Schülerwettbewerb zum Thema Auferstehung