In Deutschland wurden im vergangenen Jahr nur wenige Kinder adoptiert. Ein anderer Wert dagegen steigt auf ein historisches Hoch.
Die Zahl der Adoptionen in Deutschland ist auf den bislang tiefsten Stand seit der Wiedervereinigung gesunken. Im vergangenen Jahr wurden 3.601 Kinder adoptiert, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte. Zugleich erreichte der Anteil der Stiefkindadoptionen einen neuen Höchststand.
Im Jahr 2023 sank die Zahl der Adoptionen in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr laut Statistik um 6 Prozent (minus 219 Fälle). Der Anteil der Stiefkindadoptionen stieg von 2022 auf 2023 um 4 Prozentpunkte auf den – ebenfalls historischen – Höchststand von 73 Prozent.
Fast drei Viertel (73 Prozent) der Kinder wurden den Angaben zufolge von den eigenen Stiefmüttern oder -vätern angenommen. Etwa ein weiteres Viertel der Kinder (24 Prozent) wurde von verschieden- oder gleichgeschlechtlichen Paaren adoptiert und 3 Prozent von sonstigen verwandten oder nichtverwandten Einzelpersonen.
Das durchschnittliche Alter der Kinder lag zum Zeitpunkt der Adoption insgesamt bei 5,5 Jahren. Mit 73 Prozent wuchs die Mehrheit der Kinder vor der Adoption bei einem leiblichen Elternteil mit Stiefelternteil auf. 9 Prozent wurden aus dem Krankenhaus und weitere 8 Prozent aus einer Pflegefamilie heraus adoptiert. In 3 Prozent der Fälle schloss die Adoption an eine anonyme Geburt oder die Abgabe über eine Babyklappe und in 2 Prozent an eine Heimerziehung an.
8 Prozent der Kinder hatten vor der Adoption keinen deutschen Pass. Insgesamt wurden laut Statistik lediglich 1,7 Prozent beziehungsweise 62 Kinder aus dem Ausland angenommen, am häufigsten aus Haiti und Thailand (jeweils 15 Kinder).