In diesem Jahr beteiligen sich 22 Thüringer Schulen mit Projekten am bundesweiten „Anne Frank Tag“. Die Auseinandersetzung mit dem Leben und dem Tagebuch der Anne Frank ermögliche jungen Menschen einen persönlichen Zugang zu den Verbrechen des Nationalsozialismus, sagte der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde, Reinhard Schramm, anlässlich einer Ausstellungseröffnung in der Erfurter Otto Lilienthal Schule. Die Ausstellung erzähle eindrücklich vom Leben der 1945 im Konzentrationslager Bergen-Belsen im Alter von 15 Jahren verstorbenen Jugendlichen.
Für Thüringens Kulturstaatssekretär Steffen Teichert ist die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus eine zentrale Aufgabe für Kultur- und Bildungseinrichtungen. Es gehe um Unfreiheit, Verfolgung und die systematische Ermordung unschuldiger Menschen. Gerade Jugendliche müssten verstehen, welches Unrecht von diesem deutschen Regime ausgegangen sei.
Anne Frank war ein jüdisches Mädchen, das mit ihrer Familie während des Zweiten Weltkriegs im von Deutschland besetzten Amsterdam im Versteck lebte. Bis zum Verrat ihres Verstecks und der Deportation schrieb sie ein Tagebuch, in dem sie ihre Gedanken und Gefühle während dieser Zeit festhielt. Das Tagebuch wurde posthum veröffentlicht.
Seit 2017 erinnert das Berliner Anne-Frank-Zentrum jährlich am 12. Juni mit dem „Anne Frank Tag“ an den Geburtstag der Autorin. Ziel des Aktionstags ist es demnach, an Schulen das Engagement für eine demokratische Gesellschaft und die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dem Holocaust zu stärken.