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Thüringen mit den wenigsten HIV-Erkrankungen

Thüringen ist das Bundesland mit den wenigsten HIV-Erkrankten. Im aktuellsten Auswertungsjahr 2022 sei bei nur 0,6 von 1.000 Menschen in Thüringen die Diagnose HIV/Aids registriert worden, teilte die Krankenkasse Barmer am Dienstag in Erfurt unter Berufung auf den von ihr erhobenen Morbiditäts- und Sozialatlas mit. Die höchste Rate im Ländervergleich verzeichnete Berlin mit 4,8 von 1.000 Personen.

Auffallend häufig geht die Diagnose laut der Landesgeschäftsführerin der Krankenkasse, Birgit Dzuik, mit psychischen Problemen einher. Rund 30 Prozent der Menschen mit einer HIV-Diagnose seien auch von einer Depression betroffen. Dzuik vermutet hierin eine Folge der gesellschaftlichen Stigmatisierung von HIV und Aids.

Noch immer gebe es viele Vorbehalte gegenüber der Autoimmunerkrankung. Eine Tatsache sei aber, dass HIV-positive Menschen nicht mehr infektiös seien, sobald sie erfolgreich behandelt werden. Ihre Lebenserwartung weiche nicht vom Durchschnitt ab, sagte Dzuik. Ausgrenzung, Zurückweisung und Angst belasteten Betroffene aber häufig sehr schwer.

Am häufigsten sind den Angaben zufolge Personen aus der Gruppe der 50- bis 59-Jährigen in Thüringen an Aids beziehungsweise HIV erkrankt. In dieser Altersgruppe erhielten 1,2 von 1.000 Menschen eine HIV-Diagnose. Männer sind häufiger von einer HIV-Infektion betroffen als Frauen.

Die Auswertung basiert auf kasseneigenen Patientendaten, die mit einer Alters- und Geschlechtsstandardisierung an den tatsächlichen, regionalen Bevölkerungsschnitt angepasst worden sind. Sie gilt damit als repräsentative Erhebung.