Seit 2017 hat Thüringen rund vier Millionen Euro in den Schutz des Feldhamsters investiert. Der Freistaat habe als Teil des größten zusammenhängenden Verbreitungsgebietes dieser Nagetiere in Deutschland eine hohe Verantwortung für den bundesweiten Schutz, sagte Umweltminister Tilo Kummer (BSW) am Freitag im Rahmen eines Symposiums in Weimar.
Kummer sagte, die Programme zum Schutz der Feldhamster seien gemeinsam mit Landwirten entwickelt worden. So seien etwa spezielle Hamster-Blühstreifen entwickelt und angelegt worden, auf denen für die Tiere Getreide gepflanzt wurde. Auch der Verzicht auf die Ernte in kleinen Feldabschnitten soll den Tieren helfen.
Parallel setze sich der Freistaat auch auf seinen landeseigenen Flächen im Feldhamstergebiet ein. Auf bis zu 1.000 Hektar sollen Pachtverträge sukzessiv auf eine Hamster-freundliche Bewirtschaftung umgestellt werden.
Der Feldhamster gilt seit 2021 als weltweit vom Aussterben bedroht. Die Art ist europaweit streng geschützt. Der Feldhamster gilt als Indikator für ökologisch intakte Ackerfluren. Wo er lebt, gibt es noch kräuterreiche Äcker und Feldraine, vielfältige Fruchtfolgen und überschaubare Ackergrößen.
Auch in Thüringen sind die Bestände laut Umweltministerium seit den 80-er Jahren dramatisch zurückgegangen. Vor etwa 100 Jahren hatte der Feldhamster noch eine doppelt so große Verbreitungsfläche wie die heutigen 4.000 Quadratkilometer im Thüringer Becken. Damals fanden sich bis zu 20 Baue pro Hektar. Inzwischen sei die Populationsdichte auf durchschnittlich 0,1 Bauen zurückgegangen.