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Thüringen erinnert an Opfer des Nationalsozialismus

Zum Holocaust-Gedenktag haben Thüringens Ministerpräsident Mario Voigt und Landtagspräsident Thadäus König (beide CDU) an die NS-Verbrechen und die Opfer des Nationalsozialismus erinnert. Voigt erklärte am Sonntag in Erfurt, Thüringen trage mit Orten wie dem KZ Buchenwald und mit der Geschichte um das Unternehmen „Topf und Söhne“ eine besondere Verantwortung, die Erinnerung wachzuhalten. Der Schutz vor Antisemitismus und jeglicher Form von Diskriminierung sei nicht nur eine nationale, sondern auch eine Thüringer Verpflichtung.

Das Familienunternehmen „Topf und Söhne“ aus Erfurt entwickelte in der NS-Zeit spezielle Leichenverbrennungsöfen für Konzentrationslager und rüstete die Großkrematorien im Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau aus. Das Lager wurde am 27. Januar vor 80 Jahren befreit.

Voigt betonte, Antisemitismus zu bekämpfen und Toleranz zu stärken, sei eine „gemeinsame Aufgabe, heute und jeden Tag“. Es dürfe nicht zugelassen werden, dass Gleichgültigkeit, Geschichtsvergessenheit oder Relativismus die Lehren der Vergangenheit untergraben. Jüdisches Leben in Thüringen und ganz Deutschland verdiene Schutz und Anerkennung.

König erklärte, der Landtag trage besondere Verantwortung, „als Erinnerungsort, als Ort des Dialogs und als Ort des gemeinsamen Gestaltens“. Aus der historischen Schuld des Nationalsozialismus entstehe auch die Verpflichtung für „das unbedingte Eintreten für Demokratie und Menschenwürde“. Zu einem Gedenkakt im Landtag wird am Mittwoch den Angaben zufolge die 92-jährige Schoah-Überlebende Ingeburg Geißler erwartet, die dort eine Rede halten will.