Die Verantwortlichen rechneten mit dem Schlimmsten – nun scheint es vorsichtige Entwarnung zugeben. Zumindest eine deutsche Kulturstätte wurde vom Feuer bisher nicht zerstört. Bei einer zweiten sieht es schlechter aus.
Die ehemalige Villa des deutschen Schriftstellers Thomas Mann hat die schweren Brände in Los Angeles bisher offenbar unbeschadet überstanden. “Das Thomas-Mann-Haus ist bislang unbeschädigt”, teilte die Kulturstätte am Donnerstag mit. Dies sei jedoch eine Momentaufnahme; die Lage könne sich jederzeit ändern. Das Gebäude befinde sich weiterhin in der Gefahren- und Evakuierungszone.
Zudem gebe es Hinweise darauf, dass zumindest Teile der Villa Aurora, in der der deutsche Schriftsteller Lion Feuchtwanger während seines US-amerikanischen Exils gelebt hatte, den Bränden standhalten konnten. “Eine umfassende Evaluierung der Schäden steht noch aus, sodass wir derzeit noch keine abschließende Einschätzung der Schäden am Gebäude, der historischen Ausstattung und der Bibliothek vornehmen können”, hieß es. Auch dieses Gebäude stehe weiterhin in der Gefahrenzone.
Zuvor hatte die Kulturstätte mitgeteilt, dass alle Stipendiaten und Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen in Sicherheit seien. Die Evakuierung beider Häuser sei in enger Abstimmung mit den lokalen Behörden sowie dem Auswärtigen Amt, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien sowie dem Goethe-Institut erfolgt.
Die Kulturorganisation zeigte sich zutiefst erschüttert von den Bränden. Die Villa Aurora und das Thomas-Mann-Haus hätten enge Verbindungen zu ihren Nachbarschaften und den vielen unterschiedlichen Gemeinden in Los Angeles. “Unsere Gedanken sind bei den Opfern und allen Betroffenen, die in dieser schweren Zeit unvorstellbare Verluste und Leid erfahren”, hieß es.