Die Osterbotschaft bietet nach den Worten des evangelischen Theologen Ulf Schlüter in Krisenzeiten eine Hoffnungsperspektive. Die Botschaft von der Auferstehung Jesu halte den Himmel offen, sagte der Theologische Vizepräsident der Evangelischen Kirche von Westfalen in seiner am Sonntag verbreiteten Videobotschaft zu Ostern. „Und in dem hellen Strahl, der durch den Spalt herausfällt, erscheint die Welt für uns in anderem Licht.“
Die Welt scheine aus den Fugen geraten, bislang geltende Gewissheiten rutschten durcheinander, erklärte der Theologische Vizepräsident, der die westfälische Kirche aktuell kommissarisch leitet. Als Beispiele nannte Schlüter die Lage in den USA unter Präsident Donald Trump sowie die Konflikte und Kriege in der Ukraine, im Kongo oder im Gazastreifen.
Dass „Gewalt, Krieg, mörderischer Irrsinn“ das Leben im Griff hätten, gebe es jedoch seit Menschengedenken. Es mache allerdings einen Unterschied, an den Tod als das „böseste Naturgesetz“ zu glauben oder „die Auferstehung und das Leben zu behaupten“.
Die Osterbotschaft der Auferstehung überfordere die Menschen heute genauso wie die ersten Zeugen, sagte Schlüter. Die Botschaft sei auch heute noch „viel zu neu, viel zu unglaublich, viel zu himmel- und horizontstürzend“. Der Theologische Vizepräsident leitet die viertgrößte Landeskirche bis zum Amtsantritt der neuen Präses Adelheid Ruck-Schröder.
Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christenheit. Es erinnert an die Mitte des christlichen Glaubens: die Auferstehung Jesu Christi von den Toten nach seinem Leiden und Sterben am Kreuz. Die Geschichten von Jesu Leiden, Tod und Auferstehung werden von allen vier Evangelisten in der Bibel beschrieben. Sie erzählen, wie Jesu Jüngerinnen und Jünger am Ostermorgen das leere Grab entdecken und ihnen dort Engel erscheinen, die Jesu Auferstehung verkünden.