MÜNSTER – Einmischen, bevor es zu spät ist: Unter diesem Motto berieten etwa 40 Theologiestudierende bei einem Studientag in Münster darüber, wie der Pfarrberuf in Zukunft aussehen soll. Eingeladen zu der Veranstaltung mit dem Titel „Das Pfarramt in der Dienstgemeinschaft unserer Kirche“ hatte der Gesamtkonvent der Theologiestudierendenschaft im Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen. Hintergrund der Veranstaltung sind Überlegungen in der Landeskirche, das Berufsbild des Pfarrers und der Pfarrerin neu zu gestalten.
„Wenn wir uns jetzt nicht einmischen, dann ist es in zwei bis drei Jahren zu spät“, hieß es dazu in der Ankündigung des Studientags, „alles, was jetzt beschlossen wird, wird unser gesamtes Berufsleben prägen“.
Trotz dieser Dringlichkeit konnten sich die Teilnehmer an diesem Tag noch auf keine gemeinsame Haltung verständigen. „In den Arbeitsgruppen und Diskussionen haben wir festgestellt, dass es auch unter den Studierenden sehr unterschiedliche Sichtweisen gibt“, erklärt dazu Steven Edwards vom Vorstand des Gesamtkonvents. „Die Position, dass Berufsbild und Ausbildung mehr Praxisbezug aufweisen müsse – also etwa mehr Seelsorge und auch etwas Betriebswirtschaftslehre –, wurde genauso vertreten wie die gegenteilige Meinung, dass sich der Pfarrberuf nämlich wieder mehr auf Kernaufgaben und damit auf die Theologie konzentrieren solle.“
In diesem Zusammenhang, so Edwards, wurde auch besprochen, wie zukünftig Haupt- und Ehrenamt zueinanderstehen sollten.
Die jetzt gewonnenen Erkenntnisse sollen gebündelt und in einem weiteren Studientag Ende des Jahres weiter verarbeitet werden. Dazu sollen auch Superintendentinnen und Superintendenten sowie Vertreter des Landeskirchenamtes eingeladen werden. „Dann“, hofft Steven Edwards, „wollen wir als Vertretung der Studierenden zu einer gemeinsamen Position kommen, die wir in den Diskussionsprozess einbringen können“. UK
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