Köln – Die Theologie kann aus Sicht des evangelischen Theologen Klaas Huizing einen Beitrag dazu leisten, mögliche Irrwege besser zu erkennen. „Die Theologie kann jenseits aller Sündenverdrießlichkeit und des Sündenbashings leisten, dass man unter Umständen die Menschen dazu ermuntert, auf Fehlformen unserer Gesellschaft etwas achtsamer aufzupassen. Also dem Konsumismus und der Selbstdarstellung versucht zu entgehen“, sagte Huizing dem Deutschlandfunk.
Religion könne „eine sehr viel stärkere Selbstdistanzierung möglich machen durch die wirklich sehr entlastende Idee, dass man sagt: Da ist ein Gott, der einen liebt“. Es sei nicht so wichtig, in der Gesellschaft „immer ganz vorne“ zu stehen, erläuterte Huizing. „Ein Lebensdeutungsmuster heißt: Da gibt es eine Instanz, eine Intuition, die behauptet, dass man angenommen ist, ganz egal, was man macht.“ Diese Sichtweise sei auch eine Befreiung.
Es sei nicht alles „bitterschwarz“ – sondern der Mensch sei eher eine gefährdete Existenz, so Huizing. „Es ist einfach so, es gibt sehr, sehr viele emotionale Fallen.“ Da sei es „sehr klug“, Geschichten wie in der Bibel zu haben, die zeigten, wie die Menschen etwa mit Neid und Eifersucht umgehen könnten. KNA
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