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Theologe wünscht sich mehr Solidarität von Haustierbesitzern

Mehr Verbundenheit von Hunde- und Katzenbesitzern mit Nutztieren fordert der Theologe Rainer Hagencord. Er wünsche sich “mehr Solidarität von Haustierhaltern mit den Puten, Schweinen und Rindern, deren Leben in der Futterdose endet”, sagte der Gründer des Instituts für Theologische Zoologie in Münster am Montag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Wenn Tierhalterinnen und Tierhalter die große Nähe zum eigenen Tier spürten, sollten sie ihren Fleischkonsum wenigstens reduzieren und nur Fleisch von Tieren aus zertifizierten Biohöfen kaufen, erklärte Hagencord.

Allein in Deutschland würden pro Woche eine Million Schweine geschlachtet. “0,2 bis 0,8 Prozent der Tiere werden nicht mal vernünftig betäubt – die wachen in kochendem Wasser auf – das sind pro Tag 800 Tiere.” Der israelische Historiker Yuval Noah Harari habe den Umgang mit Nutztieren als eines der größten Verbrechen der Menschheit bezeichnet, sagte der Theologe.

Papst Franziskus habe in seiner Enzyklika “Laudato si” (2015) den Selbstwert der Tiere betont, die “nicht zu unserem Verbrauch da” seien, fügte Hagencord hinzu. Der Papst spreche vom ewigen Leben als “ein miteinander erlebtes Staunen” – und schließe damit “ausdrücklich alle Geschöpfe, auch jedes geschlachtete Tier, mit ein”.