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Teuerung für Niedrigverdiener-Haushalte unterdurchschnittlich

Von der jüngst wieder beschleunigten Teuerung in Deutschland sind Haushalte mit geringem Einkommen einer Studie zufolge unterdurchschnittlich betroffen gewesen. Das geht aus dem Inflationsmonitor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der in Düsseldorf ansässigen Hans-Böckler-Stiftung hervor, der am Donnerstag veröffentlicht wurde. Die Teuerung habe im Oktober auf 2,0 nach 1,6 Prozent im September angezogen, doch für ärmere Familien habe sich das tägliche Leben nur um 1,4 Prozent verteuert, hieß es.

2022 und 2023 hätten ärmere Familien dagegen im Mittel eine deutlich höhere Teuerung schultern müssen als Haushalte mit mehr Einkommen. Jüngst wirkte sich laut Böckler-Stiftung günstig aus, dass sinkende Preise für Haushaltsenergie und Kraftstoffe bei diesen Familien „ein relativ hohes Gewicht haben, was den wieder stärkeren Anstieg der Lebensmittelpreise mehr als ausglich“. Etwas abgeschwächt gelte das auch bei Alleinerziehenden sowie bei Paaren mit Kindern und jeweils mittleren Einkommen: Ihre Teuerungsrate sei mit jeweils 1,6 Prozent im Haushaltsvergleich ebenfalls unterdurchschnittlich.

Das Forschungsinstitut der gewerkschaftsnahen Stiftung hielt allerdings fest, dass die Teuerung aktuell zwar „unter Kontrolle“ sei, doch insgesamt lägen die Verbraucherpreise im Oktober 2024 um mehr als ein Fünftel (20,4 Prozent) höher als fünf Jahre zuvor. Nahrungsmittel, alkoholfreie Getränke und Energie hätten sich seit Oktober 2019 sogar um jeweils mehr als 37 Prozent verteuert. IMK-Inflationsexpertin Silke Tober rechnet mit einer künftig entspannten Teuerung, zumal die Konjunktur-Aussichten trübe seien.