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Tagung zu jüdischem Leben in Deutschland

Das jüdische Leben in Deutschland steht im Mittelpunkt einer Tagung am 27. und 28. November in Chemnitz. Das Treffen wolle Einblick in 35 Jahre jüdische Migration geben, teilten die Organisatoren am Freitag in Chemnitz mit. Dazu werden Vorträge und Diskussionen zu den Themen Film, Religion, Museum, Geschichtskultur, Musik und sozialer Lage erwartet.

Die Tagung im Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (smac) gehe der Frage nach, wie sich jüdisches Leben seit 1990 verändert hat. Auch das Selbstverständnis von Jüdinnen und Juden soll thematisiert werden. Organisiert wird die Konferenz vom Projektteam „Tacheles“, welches das Jahr der jüdischen Kultur 2026 in Sachsen vorbereitet.

Den Angaben zufolge sind 90 Prozent aller Mitglieder der jüdischen Gemeinden in Deutschland erst in den vergangenen 35 Jahren eingewandert. 1990 erleichterte die letzte DDR-Regierung die Zuwanderung von Jüdinnen und Juden aus der Sowjetunion. Im Januar 1991 beschloss die Ministerpräsidentenkonferenz eine ähnliche Regelung. Bis 2005 wanderten den Angaben zufolge etwa 200.000 Menschen ein.

Zu den Referentinnen und Referenten der Konferenz gehören die Filmwissenschaftlerin Lea Wohl, der sächsische Landesrabbiner und Militärrabbiner Zsolt Balla und die Leiterin des Jüdischen Museums Frankfurt, Mirjam Wenzel.

„Tacheles“ 2026 ist der Titel des vom Freistaat Sachsen initiierten landesweiten „Jahres der jüdischen Kultur“. Geplant sind Projekte, Veranstaltungen und Ausstellungen, um die vielfältige jüdische Kultur und Geschichte einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen.