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Synodenpräsidentin: Jugendsozialarbeit schafft “echte” Lebenswege

Die Präsidentin der bayerischen evangelischen Landessynode, Annekathrin Preidel, hat die Arbeit der Werkstätten für junge Menschen der berufsbezogenen Jugendhilfe gewürdigt. Bei einer Festveranstaltung der Evangelischen Jugendsozialarbeit (ejsa) in Nürnberg am Dienstag sagte Preidel laut Redemanuskript, „in einer Welt, die von Ungleichheit, Ausgrenzung und sozialen Bruchlinien“ durchzogen sei, gelte es Verantwortung zu übernehmen, „Salz der Erde und Licht der Welt zu sein“.

Vor 50 Jahren hatte die Landessynode den Beschluss „Kirche-Arbeitswelt-Arbeitslosigkeit“ gefasst und damit die Grundlage für die „Berufsbezogene Jugendhilfe“ (BBJH) der ejsa Bayern gelegt. Seit fünf Jahrzehnten sei die BBJH „konkreter Ausdruck auch kirchlichen Handelns und verlässliche Anlaufstelle für Jugendliche, die allzu oft übersehen werden: junge Menschen mit individuellen Beeinträchtigungen, schwierigen Lebenswegen oder sozialer Benachteiligung“, sagte Preidel. Die Einrichtungen würden den jungen Menschen neue Perspektiven aufzeigen.

Die Mitarbeitenden in den berufsorientierenden, ausbildenden und sozialen Einrichtungen würden Jugendliche „behutsam, geduldig, mit offenem Herzen“ auf ihrem Weg begleiten. Die jungen Menschen seien dabei aber nicht nur Hilfeempfänger, sondern „Gestalterinnen und Gestalter ihres eigenen Weges, Lebenskünstler im besten Sinne“. In den Einrichtungen würden Lebenswege entstehen, „die nicht glatt, aber echt sind“.

In dem Beschluss des Kirchenparlaments 1975 stand: „Die Kirche weiß, dass viele Menschen, die heute von der Arbeitslosigkeit betroffen werden, dies als einen Einbruch in ihr Leben erleben, den sie kaum ohne Schaden für ihr Menschensein bewältigen können.“ Vor allem die psychischen und sozialen Auswirkungen dürften nicht übersehen werden.

Die ejsa ist der Zusammenschluss evangelischer Träger der Jugendsozialarbeit, die Angebote für sozial
benachteiligte und beeinträchtigte junge Menschen machen. Zur berufsorientierten Jugendhilfe gehören etwa die Schreinerei der Jugendwerkstatt Erlangen, das Schneideratelier La Silhouette in München oder die Jugendwerkstätten der Geschwister-Gummi-Stiftung in Kulmbach. (2036/24.06.2025)