Rund 40 Menschen haben am Donnerstag vor dem Landeskirchenamt in Bielefeld gegen voraussichtliche Einsparungen bei der Studierendenarbeit der westfälischen Kirche demonstriert. In Anlehnung an Martin Luthers Verkündung der 95 Thesen im Jahr 1517, mit der die Reformation begann, übergaben die Protestierenden „neuneinhalb“ Thesen an den Theologischen Vizepräsidenten und derzeitigen kommissarischen Leiter der Evangelischen Kirche von Westfalen, Ulf Schlüter.
Die Studierendenarbeit der westfälischen Kirche stehe auf der Kippe, hieß es in dem gemeinsamen Aufruf der Studierendengemeinden unter dem Motto „Ohne uns sieht Eure Kirche alt aus!“ Einsparungen von mehr als 50 Prozent würden zum Aus der Arbeit in Bochum, Dortmund und Bielefeld führen, hieß es. Weitere Standorte sind Münster und Paderborn.
Um ihren defizitären Haushalt zu sanieren, will die Evangelische Kirche von Westfalen ihre Ausgaben auf der landeskirchlichen Ebene dauerhaft um mindestens 8,8 Millionen Euro senken. Dieses Sparvolumen soll bis Ende 2027 erreicht werden. Die geplanten Maßnahmen betreffen neben dem Landeskirchenamt in Bielefeld und den landeskirchlichen Ämtern und Werken auch die Studierendenarbeit, die Hochschule für Kirchenmusik und die Kirchliche Hochschule Wuppertal.
Für die Evangelischen Studierendengemeinden ist eine Neustrukturierung vorgeschlagen, die den landeskirchlichen Etat um 500.000 Euro entlasten soll. Die vergangene Synode im Mai hatte sich einen von der Kirchenleitung vorgelegten Maßnahmenkatalog zu eigen gemacht. Details sollen bei der westfälischen Synodentagung, die vom 24. bis 27. November in Bielefeld zusammenkommt, beschlossen werden.