Die öffentlichen Unternehmen in Nordrhein-Westfalken haben laut einer Studie bei der gleichberechtigten Teilhabe von Frauen in Führungspositionen noch deutlich Luft nach oben. Der durchschnittliche Frauenanteil in den Aufsichtsgremien der 106 in NRW untersuchten Unternehmen liege mit 30,2 Prozent deutlich unter dem bundesweiten Durchschnitt (37,1 Prozent), teilte die Initiative „Frauen in die Aufsichtsräte“ (Fidar) am Freitag in Düsseldorf mit. Im Top-Management in NRW sind 20,3 Prozent der Posten mit Frauen besetzt (Bundesdurchschnitt 25,7 Prozent).
Erhoben werden die Daten in der Studie „Public Women-on-Board-Index“, die vom NRW-Gleichstellungsministerium finanziert wurde. Untersucht wurden dazu im Oktober vergangenen Jahres 46 Beteiligungen des Landes, 50 ausgewählte Beteiligungen von Städten und Kreisen sowie zehn ausgewählte Sparkassen in Nordrhein-Westfalen.
An der Spitze des Rankings nach dem Frauenanteil im Aufsichtsgremium und Top-Management stand zum Zeitpunkt der Datenerhebung die Landesbeteiligung Grimme-Institut Gesellschaft für Medien, Bildung und Kultur, gefolgt von den Städtischen Seniorenheimen Dortmund. Den dritten Platz teilten sich die Landesbeteiligung Film- und Medienstiftung NRW sowie die kommunale Beteiligung der Stadt Köln SBK Sozial-Betriebe-Köln. Alle vier haben eine ausschließlich mit Frauen besetzte Geschäftsleitung.
„Der erste ‘Public Women-on-Board-Index Nordrhein-Westfalen’ ermöglicht uns eine Standortbestimmung für die Unternehmen des Landes, der Kommunen und die Sparkassen“, sagte NRW-Gleichstellungsministerin Josefine Paul (Grüne). „Auf der Basis dieses Status quo kennen wir nun den Handlungsbedarf hier im Land und können Wege aufzeigen, wie wir besser werden können.“