Fahrradfahren ist nachhaltiger als Autofahren. Nicht nur beim Abgasausstoß sind Mountainbiker umweltfreundlicher unterwegs, sondern auch beim Mikroplastik. Forscher wollen nun weitere Fahrradtypen untersuchen.
Einer aktuellen Studie zufolge setzen die Reifen von Mountainbikes deutlich weniger Mikroplastik frei als die von motorisierten Fahrzeugen. Das teilte die Universität Bayreuth am Donnerstag mit. “Das unterstreicht einen weiteren Vorteil des Fahrrads als nachhaltige Fortbewegungsmethode”, sagte Fabian Sommer, dessen Team die Untersuchung verantwortet hat. Der Materialverlust der Fahrradreifen liege im Schnitt bei rund 3,5 Gramm pro 100 Kilometern. Bei Autoreifen würden auf derselben Strecke elf Gramm freigesetzt.
Die Forscher hätten dafür neun Mountainbikefahrer mit neuen Reifen ausgestattet und in regelmäßigen Abständen deren Materialverlust im Labor untersucht, so die Mitteilung. Während der ersten 500 Kilometer sei dabei deutlich mehr Mikroplastik verloren gegangen als nach dieser Marke. Das könne daran liegen, dass überstehendes Material aus der Produktion sich am Anfang abnutze und die Kanten der Reifen sich noch abrundeten, heißt es.
Der Abrieb von Autoreifen mache in Deutschland etwa 35 Prozent der gesamten Verschmutzung durch Mikroplastik aus, so die Forscher. Bei den Mountainbikes sei es weniger als ein Prozent, obwohl etwa jeder fünfte Deutsche diese Sportart ausübe. Nun wollen die Forscher auch den Reifenabrieb bei anderen Fahrradtypen untersuchen. Auch Einflüsse wie Wetter, Steigung und unterschiedliche Fahruntergründe müssten hinzugezogen werden. Darüber hinaus will die Uni Bayreuth Umweltproben nehmen, um besser zu verstehen, wie Mikroplastik die Umwelt belastet.